Böser Wolf trifft tapfere Frau mit Hund: Alle drei überleben

Eine Frau führt ihren Hund in der Nähe von Soltau aus und trifft auf einen Wolf. Sie hat die Nerven, die minutenlange Begegnung zu filmen. Seitdem herrscht in den Medien Deutschlands Wolfsalarm.

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Wolf trifft Mensch Groß machen, schreien, Hände klatschen (YouTube)

“Geh weg, hau ab”, sie schreit es immer wieder – anfangs nur laut, dann mit überschlagender Stimme. Der Hund bellt dazu. Der Wolf hingegen scheint eher verwirrt von dem Theater zu sein, das sich ihm zeigt. Mal nähert er sich neugierig, mal geht er auf Abstand. Nach gut zwei Minuten trollt er sich.

Seitdem das Video im Netz und die Echtheit amtlich bestätigt ist, gehen im Netz und in den Medien die Wogen hoch. “Wolf geschützt, Mensch egal?”, fragt das Bauernportal “Agrar heute”. Die Morgenpost leitet ihren Bericht mit den Worten “Erschreckendes Video” ein. Der Berliner Kurier spricht “Lebensgefahr” und “dramatischen Szenen”. Netzautoren aus der Region Soltau erzählen, dass Jogger ihre Strecken in die Stadt verlegt hätten.

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Nach Ansicht von Wolfsexperten handelte es sich um einen jungen Wolf. Dies erkläre auch die Neugier und die mangelnde Angst vor dem Kontakt mit dem Menschen. Wirkliche Gefahr habe zu keinem Moment geherrscht. Dennoch wollte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) keine Entwarnung geben: “Das ist kein Kuscheltier.”

Jungwölfe ohne Scheu

Den Empfehlungen des Naturschutzbundes Nabu und des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) zufolge hat sich die Hundehalterin bei Soltau richtig verhalten. “Wenn der Wolf sich nicht zurückzieht, sprechen Sie laut oder klatschen in die Hände”, heißt es auf der Homepage des BMU. In dem Ratgeber wird das mögliche Verhalten von Jungwölfen bei Begegnungen mit Mensch und Hund genau so beschrieben, wie es im Video zu sehen ist: Das Interesse des jungen, unerfahrenen Wolf an Mensch und Hund ist mal größer, mal kleiner als seine Angst.

In Niedersachsen gibt es zunehmend Begegnungen mit Wölfen. Im März erst streunte ein Tier ohne Scheu durch die Straßen von Lohne bei Vechta. Ein Vater, der mit seinen Kindern unterwegs war, filmte die Begegnung, hatte aber zum Schluss aber liebe Mühe, die Kleinen davon abzuhalten, dem Raubtier zu folgen, um “ihm zu helfen”. In Rodewald, nördlich von Hannover, lassen Eltern ihre Kinder nicht mehr in Wald und Feld spielen, nachdem es zu Rissen von Kälbern und Fohlen gekommen ist. Der Leitwolf des örtlichen Rudels war über ein Jahr zum Abschuss freigegeben. Tierschützer hatten daraufhin zur Fotosafari auf die Wolfsjäger aufgerufen. Die Jagd verlief erfolglos und wurde vor drei Wochen schließlich abgebrochen.

Das niedersächsische Umweltministerium schätzt die Zahl der Wölfe im Land auf rund 350 Tiere. Aktuell seien derzeit 35 Rudel und 2 Paare in Niedersachsen registriert.

Mehr: TAZ

1 Kommentar

  1. Hallo liebe Leser/innen,
    Ein paar Worte zu obigem Video und dem zugehörigen Artikel.
    “Kommentar oder kleiner Aufsatz für Greenspoting”
    Ja das Video von der Wolfsbegegnung in Wietzendorf und die Texte der unterschiedlichen Medien dazu lassen kaum Zeit zum Nachdenken,
    was dort wirklich passiert ist.
    Aus meinem Blickwinkel sieht das Ganze etwas anderst aus.
    Hier wird aufreisserisch über Höllenqualen berichtet, welche die Frau über sich ergehen lassen mußte, weil ein Wolf auf einer großen Ackerfläche zu sehen war, welcher von einer Seite eines Feldweges,
    zur anderen Seite des Feldweges wechseln wollte,
    um dort in seine Laufrichtung weiter laufen zu können.
    Leider stand die Frau mit Hund wahrscheinlich genau im Schnittpunkt,
    an dem der Wolf über den Feldweg wollte.
    Er blieb deshalb in einem gewissen Abstand stehen.
    Die Frau hatte nun zwischenzeitlich ihr Smartphone zur Hand genommen und begonnen den Wolf zu filmen und dabei heftig zu schreien(rufen: geh weg etc…),
    der Hund bellte auch. Der Wolf war irritiert, wie man sehen konnte,
    er wußte nicht wie er sich verhalten soll,
    aber er wollte über den Feldweg zur anderen Seite.
    Als die Frau mit Hund auf dem Feldweg weiterging und dabei auch filmte,
    da ging auch der Wolf auf dem Acker parallel mit der Frau in die gleiche Richtung,
    weil er eigentlich vor der Frau mit dem Hund, den Feldweg überqueren wollte.
    Aber die Frau war mit der Situation überfordert und hat sich nicht,
    wie allgemein empfohlen wird, langsam mit dem Blick zum Wolf zurückziehen,
    also zurückgehen und dem Wolf Zeit geben, damit er seines Weges ziehen kann.
    Doch was machte die Frau, sie ging nicht direkt auf den Wolf zu,
    aber sie geht weiter auf dem Feldweg und der Wolf auf dem Acker parallel mit ihr,
    denn er traut sich nun erst recht sich dem Feldweg zu nähern,
    sondern er fühlt sich durch laute Frau und bellendem Hund bedrängt.
    Nachdem die Frau etwas verweilt, gelingt es dem Wolf einen Bogen vor der Frau zu machen und dabei den Feldweg zu überqueren.
    Das heißt Schlußendlich schaft es der Wolf auf die andere Ackerfläche zu kommen, um dann seines Weges ziehen zu können.
    Die Frau geht auch ihres Weges und läßt ihr Video von den Medien veröffentlichen, wozu dann die Medien einen medienwirksamen Text gestalten.
    Wobei keiner daran denkt, was der Wolf bei der Begegnung gedacht haben könnte.

    Ich nehme an, daß es sowas war, wie ich jetzt noch schreiben werde.

    Warum kommt mir die Frau mit Hund gerade jetzt in die Quere,
    will doch eigentlich meine Richtung einhalten, dazu muß ich quer über den Feldweg. Warum bleibt Frau und Hund genau da stehen, wo ich rüber will.
    Was hält die Frau sich vors Gesicht und warum macht sie so laute Geräusche.
    Wird da etwas mit Erdknubbel nach mir geworfen?
    Da gehe ich mal ein paar Schritte zur Seite, sonst werde ich noch getroffen.
    Jetzt gehen Frau und Hund weiter, wollen die, mir den Weg abschneiden.
    Aber ich will auf die andere Seite. Jetzt bleiben Frau und Hund wieder stehen,
    also einen Bogen und schnell vor den Beiden rüber.
    Geschaft und nochmal Glück gehabt,
    daß ich mich nicht mit dem Hund rumärgern mußte,
    aber wäre er mir zu nahe gekommen, dann hätte ich ihn getötet.
    Die Frau war harmlos, aber ziemlich laut.
    Außer beim Heulen bin ich niemals laut, weil ich bin ein lautloser Jäger bin.
    So nun macht es gut,
    mache mich mal vom Acker und verschwinde zwischen den Bäumen.
    Schüüs, der Wolf aus Wietzendorf

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  1. Landflucht - Wildtiere bevorzugen Stadtleben

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