Damit die Heizrechnung auch im nächsten Jahr bezahlbar bleibt

Die Gaspreise steigen und steigen. Ende September erreichten sie an den Energiebörsen den Rekordwert von 44 Euro pro Megawattstunde. Ein Jahr zuvor lag der Preis bei acht Euro. Die Erhöhung fällt für die Verbraucher zwar moderater aus. Doch müssen zum Beispiel Bewohner von Einfamilienhäusern mit einer 200 Euro höheren Heizrechnung pro Jahr rechnen. Allerdings gibt es Wege, die Heizkosten zu drücken.

Viel Geld für das Heizen Sparen ist leichter als gedacht (Rainer Sturm/Pixelio)

Ein Vierpersonenhaushalt verheizt pro Jahr etwa 1 800 Euro – noch. Im kommenden Jahr wird die Rechnung eher über 2 000 Euro steigen. Doch allein die richtige Raumlüftung könnte, bezogen auf das Beispiel und den aktuellen Gaspreis, 155 Euro einsparen. Der Austausch alter Thermostate bringt jährlich bis zu 125 Euro. Die regelmäßige Entlüftung der Heizkörper spart weitere 60 Euro im Jahr. Und Haushalte, die sich mit 21 statt 23 Grad Raumtemperatur begnügen, sparen rund 150 Euro ein. Weitere siebzig Euro bringt die Abdichtung undichter Fenster mit Gummi- oder Schaumband. Einsparungen von mehreren hundert Euro sind also durch mehrere kombinierte Maßnahmen durchaus möglich. In den folgenden Zeilen präsentiert Greenspotting ein paar Spartipps der Verbraucherzentrale sowie der Klimainitiative CO2-online.

1. Nutzen Sie das Heizkörperthermostat

Thermostate dienen zur Regulierung der Raumtemperatur. Jedes Grad weniger senkt den Energieverbrauch um sechs Prozent. Es gibt inzwischen auch programmier- oder fernsteuerbare Thermostate, zum Beispiel als Smart-Home-Komponenten, die es leichter machen, bei längerer Abwesenheit die Temperatur abzusenken. Nicht überall muss es so warm sein wie im Wohnzimmer. In Schlafzimmern reichen 18 Grad, in kaum genutzten Räumen 16 Grad.

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2. Lassen Sie Luft ab

Hören Sie Gluckergeräusche an den Heizkörpern, ist in der Regel Luft im Heizkreislauf. Dadurch wird mehr Heizenergie benötigt. Lassen Sie mithilfe eines Entlüfterschlüssels die Luft aus dem Heizkörper. Manchmal muss Wasser ins Heizungssystem gegeben werden, um den optimalen Druck wieder herzustellen.

3. Befreien Sie Ihren Heizkörper

Heizradiatoren sind alles andere als schön. Doch bringt es wenig, sie zu verstecken. Sie können dann die Wärme nur ungenügend in den Raum abgeben. Eine Grundregel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen sein sollte und die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann. Möbel sollten einen Abstand von 30 Zentimetern haben.

4. Dämmen Sie Ihre Heizkörpernischen

Vor allem in älteren Gebäuden sind in den Außenwänden oft Heizkörpernischen eingelassen. Hinter den Radiatoren ist die Wand dünner. In solchen Nischen gehen, laut Verbraucherzentrale, pro Quadratmeter und Jahr Energien mit einem Wert von 15 Euro verloren.

5. Dichten Sie Fenster und Türen ab

Kalte Zugluft und Wärmeverluste müssen nicht sein. Um zu prüfen, ob ein Fenster dicht ist, klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und -flügel ein. Lässt sich das Papier bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen, ist es an dieser Stelle nicht dicht. Meist reicht die Verklebung von Dichtprofilen aus dem Baumarkt, die im Baumarkt pro Meter nur einen Euro kosten.

6. Dämmen Sie die Heizrohre

Jeder Meter Rohr – zum Beispiel im unbeheizten Keller – zählt. Denn bis zu 14 Euro kostet der Energieverlust pro Meter und Jahr.

7. Dämmen Sie die Rollladenkästen

Diese Kästen sind in vielen Gebäuden eine Schwachstelle mit reichlich Wärmeverlusten. Jeder abgedichtete Quadratmeter bringt bis zu 10 Euro im Jahr. Wichtig ist es auch, die Gurtdurchführung mit einer Bürstendichtung zu versehen – oder gleich die Rollladen auf Motorbedienung umzustellen.

8. Lüften Sie mit Verstand

Viele Verbraucher lassen ihre Fenster stundenlang in Kippstellung stehen und wundern sich über hohe Energierechnungen. Besser ist es, mehrfach am Tag die Raumluft durch Stoßlüftung auszutauschen. Damit verhindern Sie die Auskühlung der Wände. Die Heizung muss dann nur die frische Luft erwärmen und nicht die massiven Bauteile.

9. Schließen Sie nachts Vorhänge, Rollos oder Jalousien

Zwischen Fenster und Jalousie oder Vorhang bildet sich dadurch eine isolierende Luftschicht. Pro Jahr kann ein Haushalt mit vier Personen 15 Euro und 50 Kilogramm CO2 einsparen.

10. Sparen Sie Warmwasser

Ein typischer deutscher Haushalt benötigt etwa 14 Prozent seines Gesamtverbrauchs an Energie für das Erwärmen von Wasser. Das entspricht in etwa der Energie für den Stromverbrauch des Haushaltes. Allein der Einbau eines Sparduschkopfs vermindert den Warmwasserverbrauch um die Hälfte. Und wenn sie das Wannenbad durch die Dusche ersetzen, verbrauchen Sie bei jedem Duschgang nur 50 statt 120 Liter Warmwasser.

Mehr: Verbraucherzentrale CO2-online

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