Deutz macht Tempo beim Wasserstoffmotor

Einstieg in den Ausstieg vom Diesel: Der Kölner Motorenhersteller Deutz stellt einen ersten serientauglichen Wasserstoffmotor für klimaneutrale Traktoren, Lkw und Baumaschinen vor. Von 2024 an soll der Saubermann vom Band laufen.

Motorenmontage im Kölner Deutz-Werk Mit Wasserstoffmotor auf dem Weg zur klimagerechten Mobilität Foto: 2021 Deutz AG

Die Gründer Nicolaus August Otto und Eugen Langen richteten 1864 auf einem Hinterhof in der Kölner Altstadt die älteste Motorenfabrik der Welt ein. Mehr als 150 Jahre später wollen die Rheinländer wieder Vorreiter sein: mit dem Bau des ersten Großmotors jenseits des Pkw, der Wasserstoff statt Diesel verbrennt. Vorstandschef Frank Hiller wählt große Worte wie “Meilenstein” und sagt: “Der Wasserstoffmotor ist reif für den Markt und unser Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele.”

Erste Einsatzfelder: Stromerzeugung und Schienenverkehr

Weil bisher noch nirgendwo auf der Welt eine auch nur halbwegs flächendeckende Wasserstoff-Infrastruktur besteht, soll der sechszylindrische H2-Motor, der 200 kW Leistung liefert, zunächst im stationären Einsatz und im Schienenverkehr erprobt werden. Erster Anwender ist der örtliche Energieversorger Rheinenergie. Er koppelt das Aggregat mit einem Generator zur Stromerzeugung.

Für das Kölner Traditionsunternehmen ist die Entwicklung des Wasserstoffmotors ein weiterer Schritt in der eingeleiteten Transformation zu einem Hersteller CO2-freier Antriebe. Der börsennotierte Konzern schlägt damit den gleichen Weg ein wie die deutschen Autobauer, die für die Zukunft aufs elektrische Fahren setzen.

Ein Entwicklungsziel: die grüne Baustelle

Vor vier Jahren erwarb Deutz das deutsche Startup Torqeedo mit Sitz in Gilching am Starnberger See, das elektrische Bootsmotoren entwickelt und produziert. Vor zwei Jahren übernahmen die Rheinländer dann den Aachener Batteriespezialisten Futavis. Seither können sie ihre eigenen Batteriepacks in beliebiger Form und Auslegung herstellen.

Dem Dieselmotor sagt Deutz-Chef Hiller zwar noch nicht endgültig adé. Klar sei aber, dass sein Unternehmen kein neues Modell mehr in Eigenregie entwickeln werde, allenfalls noch als Partner eines Fahrzeugherstellers.

Zusätzlichen Schwung für die angepeilte Zero-Emission-Zukunft soll die gerade verkündete Kooperation mit dem ebenfalls in der Domstadt ansässigen, forschungsstarkem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bringen. Unter dem Motto “Grüne Baustelle” entwickeln die Partner in einem ersten Projekt saubere Baustellen-Fahrzeuge.

Mehr: msn

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