Der Prototyp des von einem Bündnis um das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (ISE) entworfenen 18-Tonners mit Solardach hat die Straßenzulassung erhalten. Die Module decken bis zu zehn Prozent seines Strombedarfs.
Die Premiere soll zeigen, dass vollelektrisch angetriebene Lastwagen ihre Batterien nicht nur an der Ladesäule auffüllen können, sondern sogar während der Fahrt. Das bringt zwei Vorteile: Die Reichweite der E-Brummis erhöht und die Ladezeiten verkürzen sich. Beides ist wichtig für die Wirtschaftlichkeit und den praktischen Betrieb.
Besonders leicht und robust
Im Freiburger Umland testet jetzt der Elektronikgroßhändler Alexander Bürkle die Alltagstauglichkeit des E-Lasters bei der Belieferung von Kunden. Die Photovoltaik-Dachmodule sind allerdings nur aus erhöhter Position zu entdecken. Die Fraunhofer-Forscher entwickelten sie besonders robust und leicht. Gebaut hat sie die Sunset Energietechnik aus Adelsdorf in der Nähe von Erlangen. Für die Integration in den Kofferaufbau eines Framo-Elektro-LKW war die TBV Kühlfahrzeuge zuständig.
Christoph Kutter, Projektverantwortlicher am Fraunhofer ISE, blickt mit Stolz auf die gelungene Kooperation. “Die erfolgreiche Inbetriebnahme unseres Hochvolt-Photovoltaik-Systems demonstriert die Machbarkeit von fahrzeugintegrierter Photovoltaik für schwere E-Nutzfahrzeuge. Und er wertet den Start als “einen Meilenstein hin zu einem klimafreundlicheren Straßengüterverkehr.”
Daimler setzt auf Öko-Trucks
Pkw mit integrierten PV-Systemen gibt es bereits seit längerem. Ein Pionier ist die Münchner Sono Motors, die gerade den Gang an die US-Technologiebörse Nasdaq anstrebt, um Kapital für den geplanten Serienstart ihres ersten Modells 2023 einzusammeln.
Dagegen galt die Elektrifizierung tonnenschwerer Trucks lange als schwieriges Unterfangen. Doch auch hier hat sich das Blatt gewendet. Erst Anfang des Monats nahm Daimler im rheinland-pfälzischen Wörth die Serienproduktion seines eActros auf. Das Solardach aus Freiburg könnte nun zusätzlichen Schwung in die Antriebswende bringen.
Mehr: ISE
Hinterlasse jetzt einen Kommentar