Erstes Teilstück der Hochgeschwindigkeitstrecke von Südchina nach Singapur in Betrieb

Geschafft: An diesem Wochenende fuhr der erste Hochgeschwindigkeitszug von der südchinesischen Metropole Kunming nach Ventiane, der Hauptstadt von Laos. Das Fernziel Singapur rückt näher.

Eisenbahn satt Flugzeug: Neue Hochgeschwindigkeitsstrecke in Südost-Asien (Grafik: WKZ)

Auf Google-Maps existiert die Verbindung noch gar nicht, selbst eine Straßenverbindung wird nicht angezeigt, lediglich ein eineinhalbstündiger Flug. Die Realität hat den digitalen Kartendienst allerdings dieses Wochenende überholt. Denn seit vergangenem Samstag ist die seit 2000 geplante Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen der südchinesischen 6,7-Millionen-Einwohner-Metropole Kunming und Ventiane, der Hauptstadt von Laos, nun endlich in Betrieb. Der in China hergestellte Hochgeschwindigkeitszug in den laotischen Landesfarben Farben Rot, Weiß und Blau mit 720 Sitzen und Speiswagen fuhr wegen der Corona-Bestimmungen allerdings nur von Ventiane bis zu dem 2500-Seelen-Dorf Boten kurz vor der Grenze nach China und zurück. Vorläufig verkehren bis Kunmin nur Güterzüge.

Mit Tempo 160 durch Berg und Tal

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Der Zug, der die Jungfernfahrt absolvierte, trug den Namen “Lane Xang”, was eine Million Elefanten bedeutet und die Bezeichhnung des alten laotischen Königreichs war. Die Strecke durch Laos führt über 167 Brücken und durch 75 Tunnels und ist zumeist von Bergen und Flüssen umgeben. Während die Busfahrt von Ventiane and die Grenze nach Boten einen ganzen Tag in Anspruch nahm, dauert die Fahrt mit dem Zug nur noch vier Stunden. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde ist der Elefantenexpress zwar viel langsamer etwa als der Hochgeschwindigkeitszug von Shanghai nach Peking in China, der Tempo 350 schafft, oder der japanische Shinkansen, der 320 erreicht. Gleichwohl ist er für die Einwohner von Vientiane ihr “Hochgeschwindigkeitstraum”.

Zu 70 Prozent von China bezahlt

Die Strecke ist die erste Etappe einer geplanten Zugverbindung von China über Thailand und Malaysia zu der südostasiatischen Wirtschaftsmetropole Singapur. Gebaut wurde die 5,3 Milliarden Euro teure Trasse von einem chinesischen Staatsunternehmen. Die Kosten, die einem Drittel des laotischen Bruttoindlandsproduktes entsprechen, trugt zu 70 Prozent China.

Mehr: Lok-Report

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