Extremwetter verursachen Rekordschäden

Die Menschheit zahlt für die von ihr voran getriebene Erderhitzung auch in finanzieller Hinsicht einen immer höheren Tribut: Hagel, Fluten, Tornados und Hurrikans treiben die Kosten der Klimawandels in schwindelerregende Höhe.

zerstörte Häuser nach einem Hurrikan
Von einem Hurrikan hinweg gefegte Wohnhäuser 150 Milliarden Euro Schäden weltweit Foto: pixabay

Jüngste Studien belegen: Extreme Wetterlagen werden von der Ausnahme zur Regel. Schuld an der Entwicklung trägt der Mensch, der zu wenig gegen den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur unternimmt.

Tausende Tote und Vertriebene

“Die Klimakrise hat uns 2021 hart getroffen”, sagt Kat Kramer, Leiterin des Bereichs Klimapolitik bei der britischen Hilfsorganisation Christian Aid. “Sowohl hinsichtlich der Zahl der Toten und der Vertriebenen als auch was die finanziellen Lasten betrifft.”

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Schäden von weltweit 150 Milliarden Euro

Der Report der Briten beziffert die Höhe der Schäden allein durch die zehn folgenreichsten klimabedingten Naturkatastrophen auf weltweit 150 Milliarden Euro – 22,6 Milliarden mehr als im Jahr davor. Ein Anstieg um 13 Prozent. Während die Menschen im wohlhabenden Norden vor allem materielle Verluste zu beklagen haben, brachten Überschwemmungen, Wirbelstürme und Tornados im armen Süden Tausende um; Zehntausend verloren ihre Heimat und Lebensgrundlage.

Sturzflut an Erft und Ahr

Das teuerste Einzelereignis war der Hurrikan Ida im August. Er war der fünfstärkste Wirbelsturm, der die USA jemals traf. Er tötete 95 Menschen, sorgte für tagelange Stromausfälle und fegte Hunderte Häuser weg. Gesamtschaden laut Christian Aid: 65 Milliarden US-Dollar.

In Deutschland machten vor allem die verheerenden Überflutungen im Juli an Ahr und Erft 2021 zum teuersten Naturgefahrenjahr in der Geschichte der Versicherer. Keine andere Unwetterkatastrophe war ähnlich kostspielig (siehe Grafik unten). Insgesamt müssen die Assekuranzen die Versicherten mit rund 12,5 Milliarden Euro für kaputte Häuser, Autos, Hausrat und Maschinen entschädigen. Das zeigt eine Übersicht des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Teure Flut 2021 brachte gleich zwei der teuersten Schadensereignisse in der Historie der Versicherer

Auch zum Jahresende halten die extremen Wetteranomalien an. Eine Wärmewelle hat das sonst im Winter tiefgefrorene Alaska erfasst und die Temperaturen auf einen Rekord von 19,4 Grad Celsius getrieben. Zeitgleich versinkt der “Sonnenschein”-US-Bundesstaat Kalifornien unter einer bis zu fünf Meter hohen Schneedecke.

Deutschland reißt auch 2022 sein Klimaziel

Das Bedrückende: Wirkliche Fortschritte im Kampf gegen die Erderhitzung sind nicht in Sicht – im Gegenteil. Gerade hat der neue grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eingestehen müssen, dass Deutschland, das sich selbst gerne zu den Musterknaben in Sachen Weltenrettung zählt, seine Klimaziele auch im kommenden Jahr reißen wird.

Mehr: reliefweb zeit guardian

Von Dieter Dürand

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