Plastik bald so klimaschädlich wie Kohle

Dass Plastik der Natur und der Gesundheit des Menschen zusetzt, ist bekannt – weniger jedoch, dass die Kunststoffindustrie in wenigen Jahren das Klima so schädigen wird wie die Kohleverbrennung.

Plastik-Sammlerinnen in Indien: Haushalte mit niedrigem Einkommen sind die Hauptleidtragenden (Foto: Maruf_Rahman / pixabay)

Die USA zeigen: Wenn die Produktion von Plastik weiter geht wie geplant, wird die Kunststoffherstellung in absehbarer Zeit so viel CO2 ausstoßen wie die Verbrennung von Kohle. “Der Beitrag der US-Plastikindustrie zum Klimawandel ist auf bestem Weg, bis 2030 denjenigen der Kohleverbrennung in den Vereinigten Staaten zu übersteigen”, schreibt die Anti-Kunststoff-Initiative Beyond Plastics in einem Bericht. Seit 2019 hätten mindestenes 42 Anlagen die Produktion aufgenommen, seien im Bau oder würden den Genehmigungsprozess durchlaufen. Die Folgen seien enorm. “Wenn sie voll im Betrieb sind, können diese neuen Plastik-Analgen zusätzlich 55 Millionen Tonnen Treibhausgase freisetzen – das Äquivalent zu 27 durschnittlich großen Kohleanalagen.”

Plastik ist die neue Kohle

Der Bericht nennt zehn Stufen, auf denen Plastik die Umwelt schädigt: das Öl- und Gasfracking für die Plastikhersrellung, Transport und Verarbeitung der fossilen Rohstoffe, Crackeranlagen, Produktion anderer Plastikzusatzstoffe, die Produktion von Polymeren und Zusatzstoffen, Im- und Export, Dämmung mit Kunststoffschäumen, chemisches Recycling, Haushaltsabfälle und Wasserverschmutzung. Fazit des Berichts: “Plastik ist die neue Kohle.”

Zu Lasten der Armen und Farbigen

Die USA sind mit Abstand die größten Plastikkonsumenten der Welt. Zugleich betont der Bericht, wer die Hauptleidtragenden der schädlichen Folgen sind. “Die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Emissionen betreffen überdurchschnittlich die Haushalte mit niedrigem Einkommen und dunkler Hautfarbe, wodurch dies eine Frage der Umweltgerechtigkeit wird.”

Mehr: Beyond Plastics

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