Klimawandel lässt Hautkrebszahlen explodieren

Der Klimawandel kriecht immer tiefer in den Alltag der Menschen. Mit den Hitzewellen steigt auch die Belastung durch UV-Stahlung – mit der Folge deutlich erhöhter Hautkrebszahlen. Vor allem Kinder und Arbeitnehmer im Freien sind gefährdet.

Das Klima wandelt sich, und was machst du? Verstärkte UV-Strahlung sorgt für höhere Hautkrebszahlen (Foto: Gert Altmann / pixabay)

Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, sagt es in einem einfachen Satz: “Durch die Klimakrise nehmen Gesundheitsrisiken durch UV-Strahlung auch in Deutschland zu.” Größte Gefahr ist der Hautkrebs, bei dem neben dem weißen und lebensgefährlichen schwarzen gibt. 2020 gab es in Deutschland sage und schreibe rund 81 Prozent mehr Krankenhausbehandlungen aufgrund von Hautkrebs als noch im Jahr 2000. Die meisten Menschen wüssten zwar um die schädliche Wirkung des ultravioletten Teils des Sonnenlichtes, so Paulini, würden sich aber vielfach nicht ausreichend schützen. Dies gelte vor allem für Kindern sowie Menschen, die im Freien arbeiten. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat deshalb für die Hitzewellen umfangreiches Informationsmaterial ins Internet gestellt.

Schutz in Tarifvertrag

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) appelliert sowohl an Arbeitnehmer als auch an Arbeitgeber. “Die gesundheitlichen Risiken durch UV-Strahlung bei der Arbeit sind nicht zu unterschätzen”, so Vorstandsmitglied Anja Piel. “Beschäftigte sollten ihre Ansprüche auf Prävention und arbeitsmedizinische Beratung daher unbedingt regelmäßig wahrnehmen.” Zudem könnten bei regelmäßigen Hitzeperioden Gewerkschaften und Arbeitgeber für Schutz sorgen. So habe die IG Bau im Tarifvertrag für Dachdecker ein Ausfallgeld vereinbart, wenn aufgrund der Wetterverhältnisse die Arbeit eingestellt werden müsse. “Das kann Vorbild für andere Branchen sein”, so Piel. “Basis für all diese Strategien muss aber eine bessere und häufigere Gefährdungsbeurteilung in den Unternehmen und Betrieben sowie eine regelmäßige Kontrolle sein.”

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Betonieren bei 38 Grad

Aber auch der Staat ist gefragt. “Für Arbeit, die unabwendbar bei Rekordtemperaturen im Freien stattfinden muss, braucht es entsprechende Regelungen”, so DGB-Vorständin Piel. “Es ist eine berechtigte Frage, ob bei 38 Grad im Schatten Arbeiten auf frischer Betondecke auf der Baustelle sein müssen oder ob sich das anders organisieren lässt.”

Mehr: Bundesamt für Strahlenschutz

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