Fliegendes Container-Labor gegen die Klimakrise

Ein zum fliegenden Labor umgerüsteter Lufthansa-Langstreckenjet vom Typ Airbus A-350 soll in den kommenden 20 Jahren die Klimaveränderungen zwischen Tropo- und Stratosphäre untersuchen – im ganz normalen Linienbetrieb und weltweit.

Demnächst als fliegendes Klima-Labor weltweit unterwegs: Lufthansa Airbus A-350 (Foto: Lufthansa)

Wie der Spiegel in seiner neuen Ausgabe berichtet, hat die Lufthansa einen knapp drei Jahre alten Langstreckenjet vom Typ Airbus A-350 zum fliegenden Labor umgerüstet, um damit im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in den nächsten 20 Jahren die Klimaveränderungen im Grenzgebiet zwischen Tropo- und Stratosphäre zu untersuchen.

100 Parameter zum Stand der Klimakrise

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Über einen rund 50 Zentimeter langen, aus dem Rumpf ausklappbaren Ansaugstutzen sollen im weltweiten Langstreckenbetrieb 40- bis 50-mal im Jahr Daten zur chemischen Zusammensetzung der Luft gesammelt und in einem im Frachtraum untergebrachten Labor analysiert werden. Die gut 20, insgesamt eineinhalb Tonnen schweren, in einem Container installierten Mess- und Analyseinstrumente verarbeiten rund 100 Parameter zum Stand der Klimakrise. Gemessen werden Daten zum Kohlendioxid- und Methan-Gehalt der Höhenluft, zu weiteren Spurengasen und zu Aerosolen.

Unschlagbar preiswertes Analyseinstrument

Der große Vorteil des fliegenden Labors sind die hohe Genauigkeit und die niedrigen Kosten. Weil der Airbus weltweit und in bis zu 10 Kilometer Höhe unterwegs ist, sind die gelieferten Daten vielfältiger und genauer als Messstationen am Boden oder an Bord von Satelliten das könnten. “Unschlagbar preiswert”, wie der Spiegel den KIT-Projektkoordinator Andreas Zahn zitiert, ist der Container-Labor im Linienjet, weil der Löwenanteil der Kosten über die Ticketpreise von den Passagieren bezahlt wird. Das KIT muss nur einen kleinen Beitrag entrichten.

Quelle: Spiegel

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