Klimagasabgabe kann soziale Kluft verkleinern

Eine neue Metastudie zeigt, dass Steuern auf CO2 und fossile Energien, anders als oft behauptet, Reiche stärker als Einkommensschwächere belasten. Das gilt insbesondere für den Verkehrssektor und in ärmeren Ländern.

Auspuffrohr
Autoauspuff Von Januar an verteuert die CO2-Bepreisung das Tanken Photo by Nerivill on Pixabay

Mit Beginn des neuen Jahres müssen die Deutschen eine CO2-Abgabe zahlen, wenn sie tanken, Heizöl kaufen oder Erdgas verbrennen. Weil sie Haushalte mit niedrigen Löhnen nicht über Gebühr belastet will, senkt die Bundesregierung im Gegenzug etwa die EEG-Umlage, mit der alle Bürger die Förderung erneuerbarer Energien finanzieren. Doch auch ohne eine solche aktive Umverteilung muss eine CO2-Bepreisung nicht dazu führen, dass die ärmeren Bevölkerungsschichten überproportional für die Abbremsung der Erderwärmung bluten müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin. Im Gegenteil: Die Forscher weisen nach, dass die Abgabe das soziale Gefälle insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern sogar abflachen kann.

Ein Grund sei, dass die weniger Begüterten dort überhaupt nur eingeschränkt Zugang zu fossilen Energieträgern hätten. Ein anderer, dass sie in den entwickelten Industrieländern weitaus häufiger energieeffiziente öffentliche Verkehrsmittel nutzten statt des eigenen Pkws. MCC-Mitautor Jan Steckel stuft die nicht zuletzt von Vertretern fossiler Industrien gestreute Behauptung von der sozialen Schieflage einer CO2-Besteuerung als Propaganda ein: ” Weil sie bei ambitionierter Klimapolitik um die Rentabilität ihrer Investitionen fürchten müssen.” Mehr: MCC

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