Klimawandel mitschuldig an Corona-Pandemie

Ein internationales Forscherteam kommt in einer Studie zu einem beunruhigenden Schluss: Die Erderwärmung hat den vermuteten Ursprungsort von SARS-CoV-2 in Südchina zu einem Hotspot der von Fledermäusen übertragenen Coronaviren gemacht.

Großohrfledermaus Tiere sind Träger vieler neuer Coronaviren Foto: PD-USGov

Der Verdacht ist nicht ganz neu, doch jetzt konnten ihn Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), der Universität Cambridge und der Universität Hawai’i-Manoa erhärten: Wegen der gestiegenen Temperaturen hat sich die Vegetation in der südchinesischen Yunnan Provinz und benachbarten Gebieten in Myanmar und Laos massiv verändert. Aus tropischem Buschland wurde Savanne und Laubwald. In dem sind zahlreiche neue Fledermausarten heimisch geworden.

Von Wildtiermärkten auf den Menschen

Mit diesen kamen rund 100 neue Arten von Coronaviren in die Region. Genetische Daten legten nahe, berichten die Forscher, dass SARS-CoV-2 in genau dieser Region erstmals in Fledermäusen aufgetreten sei. Über den Umweg von Schuppentiere, die als Zwischenwirt fungierten, sprangen die Viren dann vermutlich auf Wildtiermärkten wie in Wuhan auf den Menschen über. Biologen nennen den Vorgang Zoonose.

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Camilo Mora, Professor an der Universität Hawai’i-Manoa, leitet aus der Erkenntnis ein klare Forderung ab: „Wir wissen, dass der Klimawandel die Übertragung von Viren in Wildtieren auf den Menschen beschleunigt. Das sollte uns dringend dazu veranlassen, Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen zu verbessern“.

Brutstätte Regenwald

Erst jüngst fanden Forscher auch heraus, dass die massiven Regenwald-Rodungen Brutstätten für neue Pandemien hervorbringen. Und sie sind sich sicher, dass die Abstände zwischen den Ausbrüchen kürzer werden, wenn die Menschen die letzten intakten Ökosysteme und Zufluchtsorte für viele Tierarten im bisherigen Tempo weiter zerstören.

Mehr: Sciencedirect

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