Konsumenten wollen Tierwohl

Deutschlands Verbraucher sind bereit, für faire Produkte mehr zu zahlen. Dies beweist das Milchpreis-Experiment einer Bürgerinitiative.

Glückliche Kühe gibt es nicht umsonst.
Glückliche Kühe gibt es nicht umsonst (Joujou/Pixelio)

Anfang des Jahres hatte die Verbraucheraktion “Du bist hier der Chef”, eine Abstimmung im Internet gestartet. Konsumenten konnten darüber entscheiden, wie viel Geld sie bereit waren, für faire Milch auszugeben. Mit im Boot saßen bei dem Versuch rund 750 Supermarktfilialen.

Das Ergebnis der Aktion war ein etwa doppelt so hoher Preis wie beim Discounter. Auf den relativ hohen Grundpreis von 73 Cent kamen 36 Cent für Einhaltung von Biostandards, 20 Cents für eine faire Entlohnung der Bauern oder fünf Cent für frisches Gras und Futter aus der Region. Der Endpreis betrug stolze 1,45 Euro pro Ein-Liter-Pack Milch. Dennoch wurde die Aktion zum Erfolg. Rewe-Nachhaltigkeitschef Dirk Heim resümierte: “Die Milch ist so gut angelaufen, dass die Chance, dass sie sich langfristig durchsetzt, sehr, sehr gut ist.” Der Rewe-Manager wünscht sich, dass es noch mehr Produkte nach dem Kunden-für-Kunden-System gäbe.

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Zurzeit arbeitet der Verbraucherverein an einer vergleichbaren Aktion für Eier. Im Mutterland Frankreich von “Du bist hier der Chef” liegen bereits 22 faire Produkte in den Regalen der Läden und Hypermarchés – kalkuliert und entworfen von den Aktivisten der Initiative “C’est qui le patron!?”.

Mehr: Watson Du bist hier der Chef Agrarheute

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