Beim Schutz des Klimas kommt der Einsatz der Natur viel zu kurz. Hier liegen nicht die Industrieländer vorn, sondern Staaten, die weltweit eigentlich unter ferner liefen rangieren.
Alle Welt spricht von Technik, um die Erderwärmung aufzuhalten, von der Wind- über die Solar- bis zur grünen Wasserstofftechnik. Dabei gehe unter, welchen großen Beitrag der Erhalt von Wäldern und Mooren, die Meere, die Steppen, den Biolandbau, Waldgärten, die Seegraswiesen oder die Mangroven leisten könnten, so Udo Simonis, emeritierter Professor für Umweltpolitik am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Dabei sei die Diskussion über naturbasierte Lösungen „zwar international schon relativ weit fortgeschritten, in Deutschland aber eher noch unterentwickelt“.
Kuba, Costa Rica, Sri Lanka
Wenn es um Nachhaltigkeit in diesem strikten Sinn gehe, so Umweltexperte Simonis, führten Länder, die in sonstigen einschlägigen Indizes weniger vorkämen, nämlich der Staaten, wenn es um „Nachhaltigkeit“ im strikten Sinne geht. An der Spitze dieser Liste lägen nicht, wie bei den traditionellen globalen Indizes üblich, Norwegen, Schweden und die Schweiz, sondern: Kuba, Costa Rica, Sri Lanka.
Überzeugende Doppelstrategie nötig
Im Kapitel „Klima, Energie, Transformation“ des Koalitionsvertrages der Ampel-Regierung gibt es ein Unterkapitel über „Natürlichen Klimaschutz“ sowie kurze Passagen zum Meeresschutz, Wasserschutz und Bodenschutz. Für Simonis sind das dies „durchaus starke Absichtserklärungen“ mit „einigen interessanten naturbasierten Politikelemente“. Allerdings müssten diese „nun in ein überzeugendes Konzept einer klimapolitischen Doppelstrategie eingebaut werden“.
Mehr: Frankfurter Rundschau
Hinterlasse jetzt einen Kommentar