Batteriezüge statt Diesellok

Auf zwei Regionalverbindungen in Bayern und Baden-Württemberg setzt die Deutsche Bahn (DB) erstmals emissionsarme Batteriezüge ein.

Neuer Batteriezug von Alstom in Bahnstation
Batteriezug von Alstom Premiere in Süddeutschland Foto: Alstom

Los geht es für die saubere alternative Antriebstechnik am 24. Januar werktags auf der Strecke zwischen Stuttgart und Horb. An Wochenenden wird sie vom 5. Februar an zusätzlich zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen im Fränkischen Seenland im regulären Fahrbetrieb auf ihre Alltagstauglichkeit erprobt. Anfang Mai endet die erste Testphase für die Batteriezüge.

Auf dem Weg zur emissionsfreien Bahn

DB-Regiochef Jörg Sandvoß knüpft große Erwartungen an die Technik. “Mit dem ersten Batteriezug im Kundenbetrieb gehen wir im Regionalverkehr den nächsten großen Schritt auf dem Weg zu einer emissionsfreien Bahn in Deutschland.”

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Entwickelt hat den batterie-elektrischen Zug der franzöische Bahntechnikkonzern Alstom. Beteiligt waren die Technische Universität (TU) Berlin sowie das ebenfalls in der Hauptstadt angesiedelte nationale Kompetenzzentrum für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW). Das Bundesverkehrsministerium gab Geld dazu.

450 nicht-elektrifizierte Strecken bundesweit

Auf der baden-württembergischen Strecke sammeln Bahn und Alstom Erfahrungen mit der Aufladung via Oberleitung während der Fahrt. In Bayern hingegen können die Batterien nur an den elektrifizierten Start- und Zielbahnhöfen Strom zapfen. Mit der ersten Variante könnten die Akkuzüge auf teilelektrifizierten Verbindungen Dieselloks ersetzen.

Momentan bringt die Bahn Fahrgäste bundesweit noch auf 450 Strecken per Diesellok ans Ziel. Nach den Worten des baden-württembergischen grünen Verkehrsministers Winfried Hermann sollen die Batteriezüge zunächst auf Verbindungen eingesetzt werden, wo der Bau von Oberleitungen schwierig und damit teuer ist.

2024 folgen Wasserstoffzüge

Auf langen Entfernung ohne durchgehende Elektrifizierung favorisiert die Bahn nach gegenwärtigem Stand den Einsatz von Wasserstoffzügen, um klimaneutral zu werden. Lieferant ist Siemens. 2024, so hat das Verkehrsunternehmen angekündigt, will es im Raum Tübingen die saubere Technik erstmals im Testbetrieb auf Herz und Nieren prüfen.

Mehr: ntv

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