“Oi Bilettle, seid so gut!”

Auf Hochdeutsch: “Eine Fahrkarte, bitte”. Das sollen die Menschen in Deutschland künftig wieder öfter, wenn nicht fragen, so wenigstens vor dem Ticketautomaten murmeln können. Denn die Bahn aktiviert alte Strecken.

Schwerpunkt Berlin/Brandenburg: Wo alte Bahnstrecken wieder befahren werden sollen (Übersicht: Deutsche Bahn)

Das ist doch endlich mal ein Wort. „Gemeinsam mit den Ländern und Aufgabenträgern erwecken wir stillgelegte Strecken zu neuem Leben. Bundesweit gehen wir zunächst 20 Strecken an, in den kommenden Jahren folgen weitere Verbindungen”, so Jens Bergmann, Vorstand Infrastrukturplanung und -projekte bei der Netzgesellschaf der Deutschen Bahn. “Wir wollen mehr Menschen für die Bahn gewinnen, mehr Güter auf die Schiene bringen. Jeder Kilometer Gleis ist aktiver Klimaschutz.“

Potenzial für 1300 Kilometer

Jahrzehntelang legte die Deutsche Bahn mit Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes, also Zustimmung der Bundesrergierug, Strecken still und reduzierte so den Schienenverkehr meist zugunsten von Bussen. In vielen Gegenden verschwand dadurch die Eisenbahn, so manche Trasse ist heute asphaltiert und zum Radweg umfunktioniert. Das soll mit den noch verbliebenen Gleisen nun nicht mehr passieren. 245 Kilometer sollen wieder befahren werden können. Insgesamt sieht die Bahn “ein Streckenportfolio in ganz Deutschland mit insgesamt rund 1300 Kilometern Länge”, für das “verkehrliches Potenzial besteht” wie es ihm Eisenbahner-Jargon heißt. Bei einem Großteil lohne sich bei Abwägung von Kosten und Nutzen die Wiederinbetriebnahme.

Zuwachs für Schwäb’sche Eisenbahn

Zu den wiederbelebten Strecken zählen so traditionsreiche Linien wie die “Dresdner Bahn” von Berlin ins Umland und die “Darßbahn” in Mecklenburg-Vorpommern. Auch die vielfach besungene legendäre “Schwäb’sche Eisenbahn” in Baden-Württemberg soll Verstärkung bekommen: zwischen Markröningen und Ludwigsburg nordlich von Stuttgart. Die Machbarkeitsstudie jedenfalls liegt vor, heißt es in einer Übersicht der Deutschen Bahn.

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