In Oberhausen hat sich ein Unbekannter zur Aufgabe gemacht, Autofahrer anzuzuzeigen, die widerrechtlich auf dem Fußgängerweg parken. Die Verkehrssünder kostet das bereits Hunderte von Euro. Die Aufregung unter den Gehwegräubern über den selbsternannten Verkehrswächter ist groß.
Wer in Deutschland unberechtigt auf dem Gehweg Fahrrad fährt, muss mit einem Bußgeld von 25 bis 85 Euro rechnen. Für Polizisten ist das nicht selten eine willkommende Gelegenheit, dem Radler einen Straf-beziehungsweise Denkzettel zu verpassen und dem Dienststellenleiter eine erfolgreiche Amtsausübung zu vermelden. Auf diese Tätigkeit hat sich jetzt auch ein Unbekannter in Oberhausen verlegt, nur dass er den Autofahrern das Handwerk zu legen versucht, die unberechtigt auf dem Gehweg parken. Der selbsternannte Verkehrswächter hat sich dazu die Herzogstraße ausgesucht, in der die Anrainer sich allem Anschein nach darauf veständigt haben, ihr Heilig’s Blechle einfach teilweise auch auf dem Gehweg abzustellen und so den Raum für Fußgänger einzuschränken, obwohl kein Schild sie dazu berechtigt. Eine Anwohnerin hat deshalb auf die Anzeigen des Unbekannten hin Bußgeldforderungen in einer Gesamthöhe von inzwischen 650 Euro erhalten, bei einer Nachbarin summiert sich die angesetzte Strafe fürs widerrechtliche Parken auf dem Gehweg auf 605 Euro.
96 Anzeigen wegen unerlaubten Parkens auf dem Gehweg
Ein wenig “gruselig” empfinden es die Ertappten nach eigenen Angaben, wie der Fremde ihrem eigenmächtigen Zuparken des Fußgängerraums ein Ende bereitet will. Er erscheine mit dem Fahrrad, berichten Anwohner, und ziehe mit einer Bodycam und einem Zollstock durch die Straße, um die Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung akribisch zu dokumentieren. Insgesamt 96 Anzeigen erstattete der Fußgänger- und Radfahrerfreund bisher gegen die Gehwegräuber in der Herzogstraße.
Kampf um mehr Raum für Fahrradfahrer und Fußgänger
Der skurrile Kampf um den Raum für Fußgänger und Radfahrer in der Oberhausener Herzogstraße ist eine weitere Blüte, die die schleichende Einschränkung des Autoverkehrs in deutschen Städten zugunsten umweltfreundlicherer und platzsparender Fortbewegungsformen treibt. So machten in Essen vor gut einem Jahr Mitglieder der international agierenden Klimaaktivisten der Organisation Tire Extinguisher (zu deutsch: Reifenauslöscher) von sich reden. Die Umweltschützer ließen nachts bei SUV die Luft aus den Reifen, um auf die Schädidung des Klimas durch die schweren spritfressenden Karossen aufmerksam zu machen.
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