Sind Hund und Katze Klimakiller? Leider ja!

Das Leben mit Hund und Katze nährt die Illusion naturnah zu leben. Doch die Haltung eines Hundes führt jährlich zu ebenso viel CO2-Ausstoß wie ein Flug von Berlin nach Washington.

Hund und Katze So schlimm wie ein Flug über den Atlantik (Ingo Jakubke/Pixabay)
Hund und Katze So schlimm wie ein Flug über den Atlantik (Ingo Jakubke/Pixabay)

Ein 30 Kilogramm schwerer Hund produziert – Futter und Ausscheidungen mit berücksichtigt – im Jahr eine Tonne CO2. Das ergaben Rechnungen von Wissenschatlern der TU Berlin. Katzen schneiden zwar besser ab. Aber auch deren Haltung erzeugt pro Jahr etwa so viel Kohlendioxid wie eine Autofahrt von Berlin nach Venedig. Zwar bringen Hund und Katze bringen ihre Halter auch dazu CO2 einzusparen. Denn wer mit Haustieren lebt, verzichtet oftmals auf die ein oder andere Reise.

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Wie dem auch sei: Tierhalter können einiges tun, um die Umweltbilanz ihrer Lieblinge zu verbessern. Das Einsammeln des Hundedrecks zum Beispiel verbessert die Qualität des Grundwassers – selbst wenn später mit dem Kot die Plastiktüte verbrannt wird. Und: Müssen es unbedingt zwei oder drei Tiere sein? Reicht es nicht, eine Katze oder einen Hund zu halten?

Hunde können auch vegan

Auch die Fütterung ändert die Öko-Bilanz. Ein Team um den brasilianischen Forscher Marcio Brunetto von der Universität Sao Paulo hat die Futteralternativen unter die Lupe genommen. Recht gut schneidet Trockenfutter ab. Im Vergleich zum Feuchtfutter beträgt der Ausstoß nur ein Achtel. Unterschiedlich fällt auch der CO2-Fußabdruck verschiedener Fleischsorten aus. Die Klimabilanz von Rindfleisch ist mehr als doppelt so gewichtig wie die von Hähnchen und fast dreimal ungünstiger als die von Schweinefleisch.

Hunde können im Prinzip sogar vegetarisch ernährt werden. Die Herstellung von Rindfleisch erzeugt 90 mal mehr CO2-Äqivalente wie die Herstellung von Protein auf Erbsenbasis. Inzwischen gilbt es auch Tierfutter auf Insektenbasis. Somit könnten auch Katzen, die auf tierisches Protein nicht verzichten dürfen, klimafreundlicher ernährt werden.

Fettes Herrchen, krankes Hündchen

Noch einfacher ist es, die Futtermenge zu reduzieren. Über die Hälfte – so eine Studie der Münchener Universität – aller Hunde und Katzen in Deutschland sind zu dick. Dabei gilt die Regel: Wie der Herr, so’s Gescherr. Übergewichtige Herrchen und Frauchen neigen, einer ungarischen Studie zufolge, wie ihre Tiere dazu, energiereiche Nahrung zu bevorzugen und die Nachrungsaufnahme zu maximieren. Und wie ihre Halter leiden übergewichtige Hunden und Katzen an Diabetes, Arthritis und Gefäßkrankheiten.

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