Übers Essen ins Körpergewebe

Wir Menschen vermüllen die Umwelt mit Plastik. Es zerfällt in Kleinstpartikel, die über die Nahrung in den Mägen von Mensch und Tier landen, angereichert mit Biomolekülen aus der Natur. Das erleichtert ihnen, in Zellen einzudringen – mit Risiken für die Gesundheit.

Anfärbung von Mäusezellen Ist das Mikroplastik in der Zelle oder haftet es nur an?
Foto: Christian Wißler

Diesen Vorgang hat jetzt erstmals ein Forscherteam der Universität Bayreuth entschlüsselt und im Labor an Mäusezellen nachgewiesen. Um zu simulieren, wie die Mikroplastik-Partikel im Boden und im Meer mit der Umwelt interagieren, ließen die Wissenschaftler sie in Süßwasser aus einem künstlichen Teich und in Salzwasser aus einem Meeresaquarium schwimmen. Mit Hilfe eines Spektroskops konnten sie erkennen, dass sich an den Oberflächen innerhalb von zwei Wochen Biomoleküle absetzten: Kohlenhydrate, Aminosäuren, Nukleinsäuren und Proteine.

Diese „Eco-Corona“ agiert ähnlich wie das Corona-Virus, das Millionen Menschen weltweit gerade in den Lockdown zwingt, vermuten die Experten. Als eine Art Trojanisches Pferd schleust sie die Kunststoffe in lebende Zellen ein. Welche Schäden die Partikel dort im Einzelnen anrichten können, muß jetzt genauer untersucht werden. Ebenso, ob die Erkenntnisse eins zu eins auf den Menschen übertragbar sind.

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Mikroplastik ist inzwischen in praktisch jedem Winkel der Erde nachzuweisen. Erst jüngst fand eine Wissenschaftler-Expedition Spuren davon auch im ewigen Eis des höchsten Bergs der Welt, dem Mount Everest.

Mehr: ScienceAdvances idw

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