Club of Rome: Die Reichen sollen die Klimarettung bezahlen

Das angesehene internationale Wissenschaftler-Gremium Club of Rome empfiehlt, dass die Reichen die Klimarettung bezahlen. Das wären die obersten zehn Prozent der Weltbevölkerung.

Wandgemälde gegen Armut: Club of Rome will, dass die Reichen die Klimarettung bezahlen (Foto: Nicolas Debray)

Ist die soziale Ungleichheit zu groß, heizt dies die Umweltprobleme an. Arme Länder und ihre Bewohner haben nicht das Geld, um das Klima zu schützen. In reicheren Staaten wie Deutschland lehnen Menschen mit niedrigem Einkommen Klimaschutzpolitik ab, wenn sie die Kosten dafür tragen müssen. Daraus folgt: Die Klimarettung kann nur gelingen, wenn sie die soziale Ungleichheit nicht noch vergrößert – sprich: wenn im Wesentlichen die Reichen dafür aufkommen. Diese These vertritt der Club Rome in seiner neuesten Studie mit dem Titel „Earth for All – ein Survivalguide für unseren Planeten“. Für Mitautor Jorgen Randers steht fest: „Die Reichen müssen die Rechnung zahlen.“ Gemeint sind damit die obersten „zehn Prozent“ der Bevölkerung, die national und global etwa die Hälfte aller Einkommen auf sich vereinen. Diese ökonomische Elite müsse ungefähr ein Fünftel ihres Einkommens und Vermögens abgeben, um die Klimarettung und die sie flankierende Sozialpolitik zu finanzieren.

Einkommensumverteilung mittels Steuern

Um das Ziel zu erreichen, schlägt das renommierte und einflussreiche internationale Wissenschaftlergremium eine Einkommensumverteilung mittels Steuern beziehungsweise eine Erhöhung der Abgaben auf Immobilien, Vermögen, Erbschaften, Firmengewinne und hohe Arbeitseinkommen vor. Seiner Ansicht nach dürften rund zwei bis vier Prozent des globalen Einkommens jährlich reichen, um die Erderwärmung zu stoppen. Dabei sei der Staat in der Pflicht. Konkret müssten die Regierungen fünf Ziele vorgeben, um das Klima zu retten: Überwindung der Armut, weniger Ungleichheit, Stärkung der Stellung der Frauen, Ökologisierung der Nahrungsmittelproduktion und Energie aus erneuerbare Quellen.

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Deutschland soll mit vorangehen

Nach Meinung der Autoren der Studie muss Deutschland mit vorangehen und als viertgrößte Wirtschaftsnation der Erde vormachen, dass die Transformation gelingen könne.

Mehr: Taz

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