Entlastung beim Strompreis durch EEG-Umlage

Kleiner Lichblick bei den Energiepreisen: Weil Strom an der Börse teurer geworden ist, müssen Verbraucher weniger EEG-Umlage für den Ökostrom bezahlen. Auf Dauer dürfte die Abgabe sowieso ganz wegfallen.

Unzureichende Stromnetze: Ausbaukosten könnten Ersparnis durch niedrigere EEG-Umlage auffressen (Foto: autologicus / pixabay)

Die Logik geht so: So lange Ökstrom mehr kostet als Strom aus herkömmlichen Quellen, muss der Verbraucher die Mehrkosten über eine Abgabe tragen, die sogenannte Umlage nach dem Erneuerbare-Enegien-Gesetz, kurz: EEG-Umlage. Doch weil der Strompreis zuletzt extrem stieg, auch durch den Wirtschaftsaufschwung nach dem Corona-Einbruch, ist die Differenz deutlich kleiner geworden – und die Stromverbraucher müssen 2022 vorausslichtlich statt 6,5 nur noch 3,723 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Das schätzen Gutachter im Auftrag des Stromnetzbetreiber.

Theoretisch 132 Euro pro Jahr weniger

Die Wirtschaftlichkeit der Ökostrom-Erzeugung ist unterschiedlich. Der größte Teil der verbleibenden EEG-Umlage entfällt mit 2,5 Cent pro Kilowattstunde auf die Photovoltaik-Anlagen, rund 1,4 Cent pro Kilowattstunde frisst der Strom aus Biomasse, rund 0,7 Cent pro Kilowattstunde die Windenergie an Land und etwa 1,1 Cent pro Kilowattt auf See. Den 3,723 Cent übersteigenden Betrag übernimmt der Staat. Dem Vergleichportal Verivox könnte ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4 000 Kilowattstunden durch die Absenkung der EEG-Umlage um rund 132 Euro entlastet werden. Ob es dazu kommt, ist jedoch unsicher, da gleichzeitig etwa die Kosten für den Ausbau der Stromnetze steigen.

Abschaffung in Sicht

Auf lange Sicht dürfte die EEG-Umlage ganz wegfallen. Erstens wird die Stromproduktion mit Hilfe erneuerbarer Quellen immer kostengünstiger. Und zweitens haben sich SPD, Grüne und FDP bereits darauf verständigt, die ohnehin staatlich geminderte EEG-Umlage abzuschaffen.

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