Es summt und zirpt immer weniger

Eine neue Untersuchung über spezielle Insekten wie Fliegen, Käfer und Libellen zeigt, dass auch diese in ihrem Bestand in Deutschland gefährdet sind. Damit wird die Rote Liste der bedrohten Kleinsttiere immer länger.

Eintagsfliege: Gefahr durch verschmutzte oder einbetonierte Gewässer (Foto: Brett_Hondow / pixabay)

Für Nicht-Biologen mag die Bezeichnung gewöhnungsberdürftig klingen: “Wirbellose Tiere”. Gemeint sind damit Insekten wie Käfer, Fliegen und Libellen. Knapp 6 750 Arten gibt es davon in Deutschland, unterteilt in 14 Gruppen. Den größten Anteil daran haben mit neun Gruppen die Käfer, von denen es 5 600 Arten gibt. Von ihnen sowie den verbleibenden 1 150 Arten, so die neueste Erkenntnis, ist mehr als jeder vierte in ihrem Bestand gefährdet, genau: 26,2 Prozent. Diese Zahlen veröffentlichte das Bundesamt für den Naturschutz (BfN). Am meisten Arten sind bei den Steinfliegen bedroht, nämlich 46,4 Prozent, gefolgt von den Eintagsfliegen mit 40,5 Prozent. Sie bewohnen Binnengewässer und bevorzugen naturnahe Gewässer und Uferbereiche.

Gewässer müssen sauberer und naturnäher werden

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Genau das ist das Problem. Denn in den vergangenen 150 Jahren sind die Bestände vieler Arten durch die Gewässerverschmutzungs zurückgegangen. Davon konnten sich, obwohl die Wasserqualität in den vergangenen 25 Jahren in Deutschland besser geworden ist, noch nicht vollständig erholen. “Um die besonders gefährdeten wassergebundenen Insektenarten wie Libellen, Steinfliegen und Eintagsfliegen und ihre Lebensräume besser zu schützen, müssen wir die Belastung der Gewässer weiter verringern, Gewässer naturnäher gestalten sowie naturnahe Gewässer und ihre Uferbereiche erhalten“, so BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm.

Großindustrielle Landwirtschaft

Das Insektensterben hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weltweit beschleunigt. Davon zeugen die immer längeren Roten Listen, in denen bedrohte Tier- und Pflanzenarten geführt werden. Hauptschuldiger ist die großindustrielle Landwirtschaft, die mit ihren Monokulturen und Pestiziden vielen Kerbtieren den Garaus macht. Zu trauriger Berühmtheit gelangte dabei das Bienensterben in vielen Regionen.

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