Klimawandel droht Deutschland auszutrocknen

Allein in den vergangenen 20 Jahren hat Deutschland so viel Wasser verloren, wie der Bodensee fasst. Eine wichtige Ursache ist der Klimwandel. Wenn der anhält, drohen bestimmte Regionen besonders schnell auszutrocknen.

Ausgetrockneter Ackerboden: Deutschland zählt zu Regionen mit höchstem Wasserverlust (PublicDomainPictures / 17902 Bilder / pixabay)

Die Daten, die der deutsch-amerikanische Satellit Grace sendet, sind alarmierend. Sie zeigen, dass der Klimawandel auch gegenüber Deutschland keine Gnade kennt. „Deutschland hat in 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren. Das ist unvorstellbar viel Wasser“, sagt Jay Famiglietti, Direktor des Global Institute for Water Security an der Universität im kanadischen Saskatoon, der im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln sowie der US-amerikanischen Weltraumagentur NASA Daten von Grace auswertet. „Der Wasserrückgang in Deutschland beträgt etwa 2,5 Gigatonnen oder Kubikkilometer im Jahr. Damit gehört es zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust weltweit.“

Lüneburger Heide und Süddeutschland

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Zu den Hauptfaktoren für Wassermangel zählt der Klimawandel. Denn höhere Temperatuaren führen zu mehr Verdunstung. Gleichzeitig sorgen sie für häufigeren Starkregen, wodurch Wasser schneller in die Flüsse abfließt, statt langsam zu versickern und so das Grundwasser anzureichern. Bestimmte Regionen seien davon besonders betroffen, warnt Institutsdirektor Famiglietti. „Wenn man es sich genau anschaut, sieht man, dass es in der Region um Lüneburg ein besonders hohes Maß an Wasserrückgang gibt, ebenso im Südwesten, in Baden-Württemberg und im Südosten, in Bayern.“

Systematisches Defizit

Die Erkenntnisse scheinen die ersten Verantwortlichen wach zu rütteln. „Es sind Sachen, die bei uns noch nicht veröffentlicht sind, die aber eigentlich allesamt dieses Bild leider stützen“, so der Hydrologe Martin Grambow, oberster Wasserwirtschaftler des bayerischen Umweltministeriums. „Dass wir letztendlich ein systemisches Defizit haben. Und das Unangenehme dabei ist: Das geht lange, lange Zeit gut. Und wenn es dann aber so quasi merkbar wird, dann ist es bei Weitem zu spät.“

Mehr: Tagesschau

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