Klimapolitik G7: Deutschland/Italien hui, USA/Kanada pfui

Die sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten, die G7, geben sich unterschiedlich Mühe in der Klimapolitik. Während in Deutschland und Italien kleine Erfolge zu verzeichnen sind, tragen die USA und Kanda extrem zur Erderwärmung bei.

Emissionsherd Industrie: G7 steuern auf eine Erderwärmung um 2,7 Grad zu (Foto: Ralf Vetterle / pixabay)

Sie nennen sich “Wertegemeinschaft führender Demokratien”, die sieben wichtigsten westlichen Industriestaaten USA, Kanada, Deutschland, Großbritannnien, Frankreich, Italien und Japan. So nennt die Bundesregierung als diesjährige Vorsitzende die G7. Mit Blick auf die Klimapolitik ist die Bezeichnung jedoch schönfärberisch, eigentlich unververfroren. Denn geht es um die Bremsung der Erdwärmung, ist von Werten keine Spur, schon gar nicht von gemeinsamen. Nicht nur, dass die reichsten Länder der Welt mit ihren Emissionen aus Industrie, Verkehr und Energie derzeit auf eine globale Erderwärmung von 2,7 Grad zusteuern, 1,2 Grad mehr als das Ziel das Pariser Klimagipfels von 2015. Hinzukommt, dass das Klima innerhalb der G7 den einen weniger, den anderen eher mehr schnuppe ist. Das zeigt eine Untersuchung der in London ansässigen Non-Profit-Organisation Carbon Disclosure Project (CDP).

USA und Kanada fallen negativ aus dem Rahmen

Die Wissenschaftler des CDP untersuchten die tatsächlichen und beabsichtigten CO2-Emissionen der Unternehmen in den G7. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede. Während die Unternehmen in Deutschland und Italien es mit ihren Emissionen auf eine Erderwärmung von 2,2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter bringen, fallen die USA und Kanada negativ aus dem Rahmen. Die Vereinigten Staaten gehen in Richtung 2,8 Grad, ihre nördlicher Nachbar sogar in Richtung 3,1 Grad. Ähnlich übel sieht es mit 2,7 Grad in Grobritannien aus.

Europa konnte sogar drosseln

Der Grund für die Differenz liegt darin, dass die Regierungen mit unterschiedlichem Einsatz versuchen, in der Wirtschaft wissenschaftlich basierte Unternehmensziele durchzusetzen, die Firmen zu weniger Emissionen motivieren. Die EU ist hier mit ihren Vorschriften zur umweltgerechten und sozialen Unternehmensführung, kurz: ESG, durchaus ein Stück vorangegkommen. Das zeigt sich daran, dass der Klimapfad hier von 2,7 auf 2,4 Grad nach unten korrigiert worden konnte. In den USA und Kanada sei diese Politik jedoch noch weniger verbreitet, so das CPD. Deshalb schneiden dort sowie in Asien die Unternehmen deutlich schlechter ab und steuern auf eine Erderwärmung um 3,0 Grand zu.

Mehr: Tagesschau

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