Strombezug: Billig ist wichtiger als sauber

Öko? Schön und gut! Aber wenn es zum Schwur kommt, entscheiden zwei von drei Stromkunden in Deutschland vorrangig nach dem günstigsten Tarif, bei welchem Versorger sie Wärme und Strom einkaufen. Beratung zum Energiesparen wird wichtiger.

Geldbeutel schlägt Umweltbewusstsein Im Zweifel wählen Stromkunden den billigsten Versorger

Immerhin knapp 37 Prozent der im Auftrag der Management- und Technologieberatung Sopra Steria befragten 5000 Deutschen gibt an, darauf zu achten, ob die Versorger auch Ökoenergie im Angebot haben. Allerdings wählen sie diesen Tarif zumeist nur, wenn er preislich konkurrieren kann. Nachhaltigkeit reiche als Differenzierungsmerkmal nicht, um Kunden zu gewinnen, folgert Sopra-Experte Jürgen Dreiseidler.

Wandel vom reinen Stromlieferanten zum Dienstleister

Schon eher goutieren vor allem Eigentümer und Firmen eine gute Beratung, wie sie Energie sparen und auf solche aus erneuerbaren Quellen umsteigen können. Wie wichtig dieses Thema für die Kundenaquise wird zeigt auch diese Zahl: Schon ein knappes Drittel der Wohn- und Hauseigentümer haben in den vergangenen fünf Jahren der Bundesstelle Energieeffizienz zufolge eine Energieberatung genutzt.

„Die Energieversorger werden sich vom reinen Lieferanten zum Dienstleister wandeln müssen, um für sich Wachstum zu erzeugen“, ist Dreiseidler überzeugt.

Trägheit lähmt die Bereitschaft zum Anbieterwechsel

Bei allem Starren auf den Preis: Aus Bequemlichkeit und Trägheit wechseln am Ende immer noch relativ wenige Stromkunden den Versorger, oder zumindest in einen billigeren Tarif. Auch das zeigt die Umfrage. Dreiseidlers Fazit: “Für wenige Euro Ersparnis im Jahr sind selbst die wenigen Klicks bis zum neuen Anbieter zu viel Aufwand.“.

Der Befund deckt sich mit den Ergebnissen einer jüngsten Trendstudie. Dernach achten die Bundesbürger nach ihrer Selbsteinschätzung zwar darauf, sozial und ökologisch korrekt zu handeln. Doch tiefere Einschnitte in den gewohnten Alltag scheuen sie eher.

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