US-Filmstar bringt Elektroauto E.Go auf Trab

Nach Turbulenzen verkündet der Aachener Elektrofahrzeug-Pionier E.Go Mobile für Juni den Produktionsstart seines Kleinwagens. Der Einstieg prominenter Investoren wie Schauspieler Edward Norton und des früheren US-Finanzministers John Snow sichert die Finanzierung.

Gründer Günther Schuh posiert neben den Modelle e.GO Life Sport und Concept
Gründer Günther Schuh und die Modelle e.Go Life Sport und Concept Finanzierungsrunde über 30 Millionen Euro
Foto: Next e.Go Mobile

Etwas mehr als 30 Millionen Euro sammelten die Aachener in dieser Finanzierungsrunde ein – gemessen an den umgerechnet 2,2 Milliarden Euro, die das US-Startup Rivian jüngst für den baldigen Bau seiner ersten beiden vollelektrischen Modelle erhielt ein Klacks. E.Go-Gründer Günther Schuh ist dennoch überglücklich. Mit dem Geld ist nach einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung die Zukunft des Unternehmens erst einmal gesichert.

Mit einer limitierten Auflage legen die Aachener los

Jetzt will Schuh, im Hauptberuf Maschinenbau-Professor an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, seine Leute nach und nach aus der Kurzarbeit zurück an die Montagebänder holen. „Wir freuen uns, endlich wieder Bestellungen entgegennehmen zu können“, sagt er.

Mit einer limitierten Auflage von 1000 Exemplaren des e.GO Life Next soll es im Juni losgehen. Knapp 23 000 Euro inklusive Mehrwertsteuer müssen Kunden für den Viersitzer hinblättern. Zwei weitere Modelle befinden sich nach Angaben der Rheinländer im Endstadium der Entwicklung und sollen ebenfalls bald angeboten werden.

Weitere Fabrik in Griechenland geplant

Und rührig geht’s weiter. Um einen Absatzmarkt außerhalb Deutschlands zu erschließen, besiegelte das Unternehmen mit Enterprise Greece, dem Investitions- und Handelsarm des griechischen Staates, eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures in Hellas. Dort wollen die Aachener eine weitere Fabrik für den E.Go Life hochziehen.

Den etablierten Autoherstellern davon geeilt

Enttäuscht über die Schläfrigkeit, mit der die etablierten deutschen Autohersteller lange den Technologieschwenk hin zu Elektromobilität angingen, machte sich Schuh früh selbst ans Werk. Schon vor gut zehn Jahren brachte er mit dem Streetscooter den ersten elektrischen Kleintransporter auf hiesige Straßen. Später übernahm die Deutsche Post die Produktion.

Schuhs‘ jüngster Coup: Beim Kraftfahrzeugbundesamt hat er die Straßenzulassung für einen strombetriebenen Kleinbus mit acht Sitz- und fünf Stehplätzen namens e.Go Move beantragt – und inzwischen erhalten.

Mehr: AutoMotorSport e.Go

Prototyp eines elektrischen Kleinbusses der Aachener e.Go
Prototyp des fünfsitzigen E-Kleinbusses e.Go Move Straßenverkehrszulassung erhalten
Foto: Next e.Go Mobile

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