Was die Auswirkungen der Erderwärmung betrifft, blicken die Deutschen auf ein entspanntes Jahr zurück: keine krasser Sturm oder heftiges Hochwasser. Weltweit nahmen die Katastrophen dagegen zu – und treffen vor allem ärmere Länder.

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Deutschlands Versicherer ziehen Bilanz, und atmen für dieses Mal auf. Vergangenes Jahr sanken die Schäden durch Extremwetter, für die sie zahlen mussten, auf 1,95 Milliarden Euro – ein Rückgang gegenüber 2019 um drei Prozent. 3,8 Milliarden Euro hatten sie einkalkuliert. Die Versicherten können jetzt hoffen, dass die Beiträge zumindest stabil bleiben.
Saarland trifft es am härtesten
Mit 675 Millionen Euro verursachte Wintersturm „Sabine“ allein mehr als ein Drittel der Gesamtschäden. Besonders heftig wüteten Wind und Hagel im Saarland, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Berlin dagegen blieb weitgehend verschont (siehe Grafik unten).
Die gute Bilanz bedeutet aber nicht, dass der Klimawandel in Deutschland eine Pause eingelegt hätte. Seine Auswirkungen zeigten sich 2020 nur in anderer Form: „Zu warm, zu trocken, sehr sonnig“, fasste der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Messergebnisse zusammen und folgerte: „2020 bestätigt als zweitwärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen den Klimawandel.“
Wirtschaftlichen Verluste um ein Vielfaches höher
Weltweit gilt das ohnehin, fiel die Entwicklung nahezu dramatisch aus. Nach einer Übersicht der Nichtregierungsorganisation Christian Aid wurden allein bei den zehn verheerendsten Wetterkatastrophen 2020 3.500 Menschen getötet, 13,5 Millionen vertrieben und rund 123 Milliarden Euro versicherungspflichtige Schäden verursacht. Weil in den besonders hart betroffenen armen Ländern sich kaum jemand eine Versicherung leisten kann, liegen die wirtschaftlichen Verluste um ein Vielfaches höher.
Fünf der teuersten Wetterkatastrophen führt Christian Aid auf heftigen Monsunregen in Indien und Bangladesch mit weit überdurchschnittlichen Mengen an Wasser zurück. Zudem zerstörten Wald- und Buschbrände Rekordflächen in Kalifornien, Australien sowie im russischen Sibirien.

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