Klimaschützer froh über Rücktritt von Weltbank-Chef David Malpass

Für die Menschenrechts- und Umweltschutzorganisation Urgewald ist der Rücktritt von Weltbank-Chef David Malpass eine gute Nachricht, weil er Chancen für mehr Klimaschutz eröffnet.

Wirft vorzeitig hin: Von Umweltwschützern und Politikern kritisierter Weltbank-Chef David Malpass (Foto: : World Bank / Franz Mahr
Wirft vorzeitig hin: Von Umweltschützern und Politikern kritisierter Weltbank-Chef David Malpass Foto: World Bank / Franz Mahr

David Malpass war kein Ruhmesblatt für die Weltbank, jenes Institut, das armen Ländern Kredite gewährt, um ihre Wirtschaftskraft zu stärken. Vom vorigen US-Präsidenten Donald Trump auf den Chefposten gehievt, machte der Ex-Banker vor allem als Relativierer des Klimawandels von sich reden. So wollte er im vergangenen September nicht zugeben, dass die Zunahme extremer Wettereignisse eine Folge der menschengemachten Erderwärmung ist. Erst nach harscher Kritik von Umeltschützern und Politikern, darunter auch die damalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), erklärte Malpass, kein Klimaleugner zu sein.

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Gute Nachricht

Entsprechend groß ist die Erleichterung bei den Klimaschützern, dass der US-Republikaner Ende Juni, ein Jahr vor Auslaufen seines Vertrages, vom Posten der Weltbank zurücktritt. “Malpass’ Rücktritt ist eine gute Nachricht. Jetzt gibt es die einmalige Chance, die geplante Reform der Weltbank 2023 umfassend zu gestalten” so Ute Koczy, Weltbank-Kampaignerin der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Urgewald. “David Malpass ist ein Klimaleugner. Zusammen mit anderen Nichtregierungsorganisationen hatten wir wiederholt seinen Rücktritt gefordert.” 

Chance für Neuanfang

Offiziell begründet Malpass seine Demission mit den Worten, er wolle sich nach “vielen Fortschritten und reiflicher Überlegung neuen Herausforderungen stellen”. Wie auch immer – für die Klimaschutzbewegung kommt es nun darauf an, dass die Weltbank künftig “für Klimaschutz, den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, für den Erhalt der Ökosysteme, für den Kampf gegen die Armut sowie für mehr Geschlechtergerechtigkeit“ eintrete, so Urgewald-Vertreterin Koczy. “Die USA darf nicht wie bisher einfach ihren Kandidaten durchsetzen.”

Die Weltbank stand schon immer in Gefahr, Spielball politischer Interessen zu sein. Zuletzt war dies vor gut zehn Jahren der Fall, als der französische Sozialist Dominique Strauss-Kahn an der Spitze des Instituts stand. Doch dann musste der mögliche Kandidat für die bevorstehenden Präsidentschafswahlen in Frankeich wegen einer Sexaffäre in einem New Yorker Hotelzimmer zurücktreten. Bis heute halten sich Gerüchte, der Vertreter der europäischen Linken sei das Opfer eines Komplotts gewesen, das den Lebemann und Frauenaufreißer gezielt in eine Falle gelockt habe, um ihn politisch auszuschalten.

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