Es ist in etwa der Wert dessen, was in Deutschland in einem Vierteljahr erarbeitet wird: bis zu 900 Milliarden Euro. So viel kostet der Klimandel im Extremfall Europas größte Volkswirtschaft, haben Experten jetzt ausgerechnet.

Dass Extremwetter und Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels nicht nur Menschenleben kosten, sondern auch gewaltige wirtschaftliche Schäden anrichten, zeigen die vergangenen Jahre: vom Hochwasser in der Eifelregion über die Horror-Hurricans in den USA bis zu den verheerenden Waldbränden in Europa und auf der ganzen Welt. Wie viel der Klimawandel Deutschland noch kosten wird, haben jetzt das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin, die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) in Osnabrück und die Prognos AG mit Sitz im schweizerischen Basel für das Bundeswirtschaftsministerium ausgerechnet. Ergebnis: Je nach Außmaß der Erderwärmung muss Deutschland mit Folgekosten von 280 bis 900 Milliarden Euro rechnen.
Kosten durch Wiederaufbau und Produktionsunterbrechung
Die gigantische Summe entspricht im Extremfall in etwa dem Wert dessen, was hier zu Lande in einem Vierteljahr erarbeitet wird. Die Kosten sind so hoch, weil die Autoren der Studie ihrer Rechnung nicht nur den Aufwand für die Wiederrichtung von Häusern und den Neubau von Straßen zu Grunde legten. In die Ausgaben flossen auch Produktionsausfälle etwa durch zerstörte Anlagen oder unterbrochene Lieferketten ein.
Bundesregierung plant Gesetz
Um die wirtschaftlichen Schäden durch den Klimawandel zu reduzieren, arbeitet die Bundesregierung laut Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Wenzel (Grüne) an einem “Klimaanpassungsgesetz”. Was das beinhaltet, ist noch offen. Fest stehe nur, so Wenzel: “Jeder in den Klimaschutz investierte Euro verringert die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch Extremwetterereignisse künftig entstehen können.”
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