Klimawandel lockt Insekten nach Deutschland, die schwere Krankheiten übertragen könnnen

Zika-Fieber, Gehirnhautentzündnungen, Dengue-Fieber – alles Krankheiten, die von Insekten aus den Tropen übertragen werden können. Die ersten der gefährlichen Kleintiere, angelockt von den steigenden Temperaturen durch den Klimawandel, breiten sich in Deutschland aus. Die Bedrohung ist groß.

Asiatische Tigermücke: Potentielle Überträgerin schwerer Krankheiten breitet sich durch den Klimawandel im Südwesten Deutschlands aus (Foto: Welcome to all and thank you for your visit! / pixabay)

Eigentlich sind Insekten in Deutschland hoch willkommen, dezimieren landwirtschaftliche Monokulturen und Pestizide doch immer mehr den Bestand von Bienen, Wespen und anderem nütztlichen Kleingetier. Doch neuartige Winzlinge sorgen für Unruhe. Nicht nur die asiatische Tigermücke breitet sich im Südwesten Deutschlands immer mehr aus. Der stechende Winzling kann Krankheiten wie Dengue- und Zika-Fieber übertragen. Eingeschleppt von Lkw und Güterzügen vor allem aus Italien, hinterlässt die Stechmücke zunehmend auch Eier und Larven hier zu Lande – vermehrt sich also erfolgreich. In Baden-Württemberg sowie in Teilen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalen hat sich zudem der japanische Buschmoskito, der unter anderem die Erreger von Gehirnheitentzündung übetragen kann, bereits flächendeckend etabliert. Ursache sind beidesmal die steigenden Temperaturen durch den Klimawandel – mit gravierenden Bedrohungen für die Bevölkerung.

Steigende Temperaturen vergrößern Lebensräume für gefährliche Insekten

Selbst Malaria könne nach Deutschland zurückkehren, so Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts. Der Klimawandel führe zu einer Ausdehnung der Lebensräume für Mücken und Zecken. Ärzte und Ärztinnen müssten dafür sensibilisiert werden.

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Klimawandel verschlimmert Ausbreitung von Erkrankungen

Die tropischen Stechmücken sind nicht die einzige Bedrohung der menschlichen Gesundheit durch den Klimawandel. Es sind auch die direkten Folgen der Erderwärmung selbst. Der Biogeograf Camilo Mora von der Universität von Hawaii hat mit mit anderen Wissenschaftlern 830 Studien zum Einfluss einzelner Extremwetterereignisse oder Klimaveränderungen auf die Ausbreitung verschiedener Krankheiten untersucht. Die Ergebnisse sind beängstigend: Bei 218 von 375 Krankheiten, fast 60 Prozent, zeigte sich eine Verschlimmerung, bei nur 16 Prozent eine zeitweilige Besserung.

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