Schwere Gesundheitsschäden durch Kohleabbau

In Russlands größter Kohleabbau-Region Kuzbaz in Sibirien leidet die Bevölkerung gesundheitlich schwer. Erwachsene und Kinder sterben früher, Todesursachen sind häufiger als im Rest des Landes Krebs und Atemwegserkrankungen.

Kohle, Krebs und Spiele: Stadion in der vom Kohleabbau gezeichneten Stadt Kisseljowsk in Sibirien (Foto: http://www.shahter.ru/)

Was die russische Umweltorganisation Ekosaschtschitag (zu deutsch: Ökoverteidigung) für die Region Kuzbaz im südwestlichen Sibirien zusammengetrug, ist erschütternd. 2019 war die Sterblichkeit 16 Prozent höher als in ganz Russland, von 100 000 Einwohnern starben 1426 gegenüber 1228 landesweit. Durch Atemwegserkrankungen fanden in den vergangenen Jahren fast 76 von 100 000 Menschen jährlich den Tod, in ganz Russland waren es nur knapp 59. Auch die Säuglingssterblichkeit ist höher als im Riesenreich zwischen Moskau und Wladiwostok.

Ursache ist die Haupteinnahmequelle der Region, der Kohleabbau, der in den vergangenen 15 Jahren um 50 Prozent zunahm. Die Hälfte davon geht in den Export nach Europa und Asien, wo etwa wie in China weiter Kohlekraftwerke gebaut werden. Dieser nahm sogar um rund 150 Prozent zu.

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Wie schädlich die Lebensbedingungen in der Kohleregion sind,  zeigt eine Videobotschaft auf Youtube  aus dem Jahr 2019, in dem ein Bewohner der 100 000- Einwohner-Stadt Kisseljowsk berichtet: „Es gibt ein hohes Maß an Krebserkrankungen in unserer Stadt. Wir glauben, das liegt eindeutig an der schrecklichen Umweltsituation. Praktisch jede Familie hat jemanden, der gerade an Krebs erkrankt oder daran gestorben ist. Die Erkenntnis, der Gefahr ausgesetzt sein, an Krebs zu erkranken, während man keine Chance hat, die Region zu verlassen, führt dazu, dass wir uns wie in eine Ecke gestellt fühlen und in dauernder Depression leben.“

Mehr:  Ecodefense

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