Eine jüngst zugelassene Solaranlage soll so kostengünstig Strom erzeugen, dass Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke davor verblassen. Das liegt am Standort – und eröffnet gigantische wirtschaftliche Möglichkeiten.
Scheint die Sonn‘ ohn‘ Unterlass, wundert es niemanden, dass eine Solaranlage massenhaft Strom herstellt. Dass dies dermaßen kostengünstig geht, ist dennoch eine Sensation: für 0,87 Cent pro Kilowattstunde. Das ist weniger als ein Sechstel der rund 4,4 Cent, die der Strom in den vergangenen 200 Tagen im Schnitt an der Leipziger Strombörse kostete.
Teil eines gigantischen Ausbauprogramms
Das Wunder soll es in Saudi-Arabien geben. Die geplante Photovoltaik-Anlage namens „Al Shuaiba PV IP“ hat eine Leistung von 600 Megawatt. Das entspricht mehr als der Hälfte eines großen Kohlekraftwerkes. Die neue Solarstromfabrik erhielt den Zuschlag in der zweiten Runde des Ausschreibungsprogramms des Landes für erneuerbare Energien und ist die jüngste Genehmigung im Rahmen eines Ausbauprogramms, das inzwischen eine Leistung von 3 600 Megawatt umfasst. Das ist die Leistung von mehr als dreineinhalb großen Kohle- oder Atommeilern.
Chance für grünen Wasserstoff
Die rekordverdächtigen Niedrigkosten eröffnen dem Wüstenstaat langfristig perfekte Möglichkeiten, um jenseits des Erdöls neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dazu zählt vor allem die Ansiedlung energieintensivser Industrien wie Chemie, Stahl und Zement. Besonders gut sind die Aussichten jedoch für die Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, für den gerade Deutschland milliardenschwere staatliche Förderprogramme aufgelegt hat.
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