Die Nachfahren des Nobelpreis-Stifters vergeben ihren diesjährigen Nachhaltigkeitspreis an China

Die Nobel Sustainability Trust Foundation, eine Stiftung, die Nachfahren des Nobelpreis-Stifters in der Schweiz unterhalten, zeichnet China für seine Leistung in der Klimapolitik der vergangenen Jahre aus.

Windpark im westchinesischen Jiayuguan: Stifung der Nobel-Nachfahren zeichnet China für Klimapolitik aus (Foto: Ken Chuang / pixabay)

Nein, dies ist keine Progandaschrift der chinesischen Regierung. Was der ehemalige irische Ministerpräsident Bertie Ahern gerade in Paris präsentierte, steht in der Laudatio für den diesjährigen Nachhaltigkeits-Entwicklungs-Preis der schweizerischen Nobel Sustainabiltity Trust Fundation. Die Stiftung wird von Nachfahren des Nobel-Preis-Stifters unterhalten, des einstigen schwedischen Industriellen und Erfinders des Sprengstoffs Dynamit – und vergab ihren diesjährigen Nachhaltigeitspreis an China.

Weltmeister auf mehreren Feldern

“Von 2012 bis 2021 sorgte ein durchschnittliches jährliches Wachstum des Energieverbrauchs um drei Prozent bei einem Wirschaftswachstum von 6,5 Prozent dafür, dass der Ausstoß von CO2 bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt um 34,4 Prozent zurückging”, so Irlands Ex-Regierungschef über Chinas Klimapolitik in den vergangenen Jahren. “Das entspricht einer Reduktion um 3,7 Milliarden Tonnen CO2.” Der Anteil des Kohleverbrauchs im Reich der Mitte sei von 65,8 Prozent 2014 auf 56 Prozent 2021 zurückgegangen. Ende 2021 hätten nicht-fossile Energieträger einen Anteil an der Energieerzeugung von 16,6 Prozent erreicht und mit einer Leistung von 1,12 Milliarden Kilowatt – einem Drittel der weltweit installierten Leistung – global Platz eins belegt. Mehr als 50 Prozent der Ausrüstungen für Windergie und über 85 Prozent bei der Solarenergie weltweit kämen von China. “Die Gesamtinvestititionen in erneuerbare Energien betragen 380 Miliarden US-Dollar, weltweit Platz ein”, so Ahern. Zudem habe China wie kein anderes Land aufgeforstet. Und mit zehn Millionen Elektroautos (Stand: Juni 2022) habe das Reich der Mitte einen Anteil an den Stromern weltweit von mehr als 50 Prozent.

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Vom Westen ignoriert

Das Lob und die Auszeichnung stehen in auffälligem Kontrast zu der Kritik von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von den Grünen an den Vorbehalten der Chinesen auf der Klimakonferenz in Ägypten Anfang November gegenüber einem internationalen Hilfsfonds für besonders klimageschädigte Schwellenländer. Dabei stößt jeder Chinese nur etwa halb so viel CO2 aus wie ein Amerikaner und hat in den vergangenen 200 Jahrhunderten nur mit einem Bruchteil der Emissionen der westlichen Industrienationen zur Aufheizung der Erdatmosphäre beigetragen. Eine Suche auf Google News ergibt, dass sich unter den ersten 20 Treffern kein westliches Leitmedium findet, das über die Preisverleihung berichtet hat. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Collin O’Mara, Präsident der National Wildlife Federation, der größten Organisation zum Erhalt wilder Tiere in den USA.

Mehr: Asia Times

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