US-Umweltschützer gegen Online-Gigant

In Frankreich gab es Aktionen gegen den Superrabatt-Tag Black Friday. Auch in den USA wächst die Protestbewegung gegen den Internet-Handelsriesen. Anlass sind die gewaltigen Rechenzentren des Unternehmens und deren Stromverbauch.

Alles andere als grün: Widerstand gegen Online-Gigant Amazon wächst (Foto: Rene Reinsdorf / pixabay)

Die französiche Umweltorganisation Les Amis de la Terre vespottete Präsident Emanuelle Macron als „Mitarbeiter des Jahres“ von Amazon, weil er dem US-Onlinehändler keinen Einhalt gebiete. Nach dem Rabatt-Verkaufstag Black Friday Ende November legen nun Umweltschützer in den Vereinigten Staaten nach und rufen zu Aktionen gegen Amazon auf. Federführend ist die Nichtregierungsorganisation Green America, die Konzernchef Jeff Bezos ein langes Sünderregister vorhält vom kritikwürdigen Umgang mit Arbeitnehmern bis zum Betrieb riesiger Rechenzentren mit Strom zu einem beachtlichen Teil aus fossilen Energiequellen.

In Deutschland geriet Amazon zuletzt wieder in die Schlagzeilen, weil sich das Unternehmen weiterhin weigert, seine Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag im Einzelhandel zu bezahlen, sondern diese der Logistikbranche zurechnet, in der schlechter verdient wird. In den USA nannte der ehemalige demokratische Arbeitsminister Robert Reich Amazon-Chef Bezos einen Corona-Gewinnler und errechnete: Der Firmengründer sei durch den Boom des Online-Handels und die Steigerung des Aktienkurses von Amazon um so viel reicher geworden, dass er jedem Beschäftigten 105 000 Dollar schenken könnte, ohne dadurch ärmer zu werden als vor der Pandemie.

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