Vernichtendes Urteil über Brennstoffzellen-Autos

Der renommierte Chemieprofessor Maximilian Fichtner zeigt auf beeindruckende Weise: Batterien für Elektroautos sind Bennstoffzellen, die klimaneutralen Wasserstroff in Strom umwandeln, haushoch überlegen.

Geringe Energieausbeute: Brennstoffzellen-Antrieb bringt nur 15 bis 18 Prozent der Windenergie auf die Straße (Abb.: Fichtner)

Der Streit wird immer heftiger: Ist es überhaupt richtig, den Verkehr mit Batterie-Antrieben klimaneutral zu machen? Oder wäre es nicht viel eleganter, anstelle der ressourcenfressenden Stromspeicher Brennstoffzellen einzusetzen, die grün erzeugten Wasserstoff in Strom verwandeln? Die Antwort darauf gibt Professor Maximilian Fichtner, Leiter der Abteilung “Festkörperchemie” im Helmholtz-Institut der Universität Ulm in einem jüngst gehaltenen Vortrag. Und sie lautet nein. Ausschlaggebend dafür ist der extreme Energieverlust von 82 bis 85 Prozent, der durch die Umwandlung von Wasserstoff in Strom durch Brennstoffzellen entsteht, fast dreimal so viel wie durch die Speicherung in Batterien.

Verschwindend geringer Absatz in China

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Hinzu kommt der gigantische logistische Aufwand bei der Bereitstellung von Wasserstoff. Tankstellen könnten zwar in einer Viertelstunde bis zu drei Brennstoffzellenautos volltanken, also viel schneller als Batterieautos aufladen, jedoch nur maximal 40 Fahrzeuge am Tag. Denn Tankwagen könnten auch nur 60 bis 65 Tankfüllungen pro Fuhre liefern, an einer durchschnittlichen Tankstelle müssten also bis zu fünf Lkw pro Tag vorfahren. Nicht von ungefähr sei der Absatz von Brennstoffzellenautos in Chinas winzig. So seien im Reich der Mitte von Januar bis März 2021 rund 275 000 Batterie- aber nur 37 Brennstoffzellenfahrzeuge verkauft worden.

Kritik an Porsche

Noch negativer sieht Fichtner die Produktion grünen Treibstoffs, sogannter E-Fuels, die Porsche zusammen mit Siemens in einem Pilot-Projekt im windreichen Süden Chiles versucht. Die dortige Herstellung eines Liters E-Diesel benötige sogar die zehnfache Menge Energie, die für ein Batteriefahrzeug nötig sei. Das heißt, ein batteriegetriebenes Auto kommt mit der gleichen Menge Windenergie zehnmal so weit. Und mit der von Porsche für 2026 geplanten Menge E-Fuel könnte gerade mal ein Prozent des Spritbedarfs in Deutschland gedeckt werden.

Experten sehen deshalb lediglich im Flugverkehr eine sinnvolle Möglichkeit für E-Fuels, die dort das klimaschädliche Kerosin ersetzen könnten.

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