85 Milliarden Dollar in Kohlefirmen angelegt

Der Vermögensverwalter BlackRock steckt weiterhin riesige Gelder in Unternehmen, die Geschäfte mit Kohle machen. Und das obwohl Konzernchef Larry Fink vor einem Jahr angekündigt hatte, die Nachhaltigkeit zum Fokus des Geschäftsmodells zu machen.

Kohleförderung: Fällt bei BlackRock nur durch, wenn der Anteil am Umsatz 25 Prozent übersteigt (Foto: Анатолий Стафичук / pixabay)

Wer die Website von BlackRock besucht, fühlt sich wie im grünen Himmel. Der Blick versinkt in dichten Baumwipfeln. Das Geschäft beinhalte, heißt es in fetten Lettern, „einen Fokus auf Nachhaltigkeit“. Doch das Raster, das der weltgrößte Vermögensverwalter bei der Auswahl seiner Geldanlagen anlegt, ist offenbar so groß, dass weiterhin offenkundige Klimasünder das Wohlwollen des US-Giganten besitzen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Umweltschutzorganisationen Reclaim Finance und Urgewald. Demnach hält BlackRock weiterhin Anteile an Kohlefirmen im Wert von mindestens 85 Milliarden Dollar. Diese Firmen planen, ihre Kapazitäten zur Erzeugung von Strom mit Hilfe von Kohle um knapp 250 Gigawatt zu erweitern, das entspricht rund 250 neuen großen Kraftwerken.

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Die Ursache für die Beibehaltung der Investments in die Klimasünder sind nach Überzeugung der Autoren der Studie die laxen Ausschlusskriterien von BlackRock. So fallen bei dem Vermögenswalter nur Unternehmen in Ungnade, bei denen die Kohle mehr als 25 Prozent des Umsatzes ausmacht. Dadurch erhalten Bergbaukonzerne wie Glencore mit Sitz in der Schweiz und der australisch-britische Wettewerber BHP weiterhin Zuspruch, obwohl sie Dutzende Millionen Tonnen von Kohle im Jahr abbauen.

Der Beitrag von Vermögensverwaltungen und Investmentfonds rückt zunehmend ins Bewussstein von Investoren wie Pensionkassen sowie privaten und institutionellen Anlegern, darunter vor allem Versicherungen.

Mehr: BlackRock, reclaim finance, Urgewald

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