Digitaler Produktpass für Nachhaltigkeit und Fairness

Deutsche und britische Wissenschaftler glauben, dass das Wirtschaften fairer und nachhaltiger würde, wenn es einen digitalen Produktpass gäbe, in dem die Einhaltung einschlägiger Kriterien vermerkt ist.

Pass für Produkte: Druck auf Unternehmen, nachhaltiger und fairer zu wirtschaften (Foto: cytis / pixabay)

Die EU sieht ihn in ihrem Green Deal und dem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vor: einen digitalen Produktpass. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Ja, sagen das Institute for Sustainability Leadership der Universität im britischen Cambridge und das Wuppertal Institut. “Digitale Produktpässe könnten für nachhaltigere Produkte und einen nachhaltigeren Verbrauch einen großen Schritt nach vorn bedeuten und die Energie- und Ressourceneffizienz steigern, indem sie neue Geschäftsmodelle ermöglichen, die beispielsweise auf dem Austausch digitaler Daten basieren”, so Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. Und sein Kollege Eliot Whittington aus Cambridge ist überzeugt, ein “gut konzipierter digitaler Produktpass” werde auch Verbrauchern helfe, “auf der Grundlage von Nachhaltigkeitskriterien eine fundierte Wahl zu treffen”.

Transparenz für Verbraucher und Unternehmen

Die beiden Wissenschaftler und ihre Teams untersuchten, inwiefern ein digitaler Pass für Produkte dafür sorgen könnte, dass Unternnehmen nachhaltiger und fairer wirtschaften. Dabei fanden sie eine Reihe von Argumenten, die sie zu ihrem positiven Urteil bewog. Über allen stehen die Transparenz und die Vergleichbarkeit sowie die Möglichkeit, gute Akteure zu belohnen und Schmuddler abzustrafen.

Viele Vorzüge

Zu den Vorteilen, die ein digitaler Produktpass mit sich brächte, zählen: Politiker, Unternehmen und Verbraucher erhielten Zugang zu verlässlichen und vergleichbaren Informationen zur Produktnachhaltigkeit. Konsumenten könnten fundiertere Entscheidungen treffen. Es gäbe eine Rückverfolgbarkeit für jeden Akteur in der Wertschöpfungskette. Unternehmen könnten den Produktpass bei der Berichterstattung über Nachhaltigkeitsindikatoren nutzen. Und innovatives Denken über Kreislaufwirtschaft und neue Geschäftsmodelle würden gefördert.

Mehr: Wuppertal Institut

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