Autopapst lobt Elektro-Auto-Strategie von Volkswagen und kritisiert Wankelmütigkeit von BMW

Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer adelt VW-Chef Ferdinand Diess für dessen offensive Elektro-Auto-Strategie und wirft BMW-Chef Oliver Zipse vor, Angst vor der Zukunft zu haben und dem Mainstream hinterher zu laufen. Und Mercedes?

BMW-Zentrale in München: Zylinderförmiger Fimensitz – Menetekel für die Emobilität? (Foto: Michael Siebert / pixabay)

Ferdinand Dudenhöffer, inzwischen 71 Jahre alt, kennt die deutsche Autoindustrie wie kaum ein anderer. In den zwölf Jahren bis 2020, in denen er die Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen innehatte, stieg er zum Autopapst hier zu Lande auf. Insofern hat sein Wort nach wie vor Gewicht. Vor diesem Hintergrund kann VW-Chef Herbert Diess Punkte sammeln, wenn es um die E-Autostrategie seines Konzerns geht, während sein Kollege Oliver Zipse von BMW herbe Kritik einstecken muss. Für Dudenhöfer gibt es zu Diess’ Konzentration auf Elektro-Autos und auf autonomes Fahren “keine Alternativen”, wie er in einem Interview mit der Börsenzeitung sagte. “Diese Strategie ist die einzige, um erfolgreich in die Zukunft zu gehen. Hinzu kommt das Thema eigene Batteriefabriken und Schnellladesysteme. Hier ist Diess konzeptuell ebenfalls auf dem richtigen Weg.”

BMW nicht mehr Maß der Dinge

Anders, so Dudenhöffer, sei dies bei BMW-Chef Zipse, der sich weiterhin den Verbrennungsmotor auf Basis klimaneutraler Treibstoffe offenhält. “BMW ist in der neuen Autowelt nicht das Maß der Dinge. Technologieoffenheit, wie sie BMW-Chef Oliver Zipse propagiert, bedeutet nichts anderes, als Angst zu haben vor der Zukunft. Das heißt, dem Mainstream hinterherzulaufen und entsprechend langsam zu agieren. Mit dieser Haltung erreicht man keine Skalierungs- und Kostenvorteile.”

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Mercedes vernachlässigt Kompaktklasse

Zwischen der Offensive von VW und der Wankelmütigkeit sieht Dudenhöffer Mercedes-Chef Ola Källenius. “Ola Källenius geht einen ähnlichen Weg wie Diess”, so Dudenhöffer. “Er macht aber einen Fehler. Unter seiner Regie vernachlässigt Mercedes-Benz die Kompaktklasse. Er wirft alles raus, was nicht so chic und brillant ist und setzt stattdessen noch mehr auf Luxus. Damit vergrault Källenius jene Stammkunden, die Mercedes-Benz bislang die Treue hielten, und er verliert die Scales bei Software.”

Mehr: Börsenzeitung

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