Die richtige Diät gegen den Hitzekollaps

Jetzt stehen wieder die Tage an, in denen kulinarisch groß aufgefahren wird, und sei es als Frustessen gegen Corona. Eines sollten wir dabei im Hinterkopf haben: Von einer radikalen Änderung unserer Nahrungsmittelproduktion hängt ab, ob der Klimawandel aufzuhalten ist.

vollgefüllter Teller
Prall gefüllter Teller Darf’s ein bisschen weniger sein
Foto: cattalin on Pixabay

Das hat ein Forscherteam der Universität Oxford um Michael Clark herausgefunden. Dem Ökologen zufolge gehen bis zu 37 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen auf des Konto unserer Ernährungssysteme. In den Blick genommen würden aber vorwiegend die Bereiche Verkehr, Energie und Industrie. Doch ohne einen großen Beitrag des Nahrungsmittelsektors, so Clark, bliebe das vor fünf Jahren im Pariser Klimaabkommen vereinbarte Ziel unerreichbar, die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrtausends auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Selbst wenn die Emissionen in den anderen Bereichen auf Null sänken.

Würde die Menschheit sich hingegen künftig vorwiegend von pflanzlicher Kost ernähren, ihre tägliche Kalorienzufuhr auf den tatsächlichen Bedarf reduzieren, weniger Nahrung wegwerfen und verschwenden sowie Lösungen finden, etwa Fleisch weniger klimagas-intensiv zu erzeugen, brächte das den Wendepunkt. Rigoros umgesetzt ließen sich unter diesen Voraussetzungen die Emissionen des Lebensmittelsektors praktisch auf Null reduzieren. Aber schon ein moderates Umsteuern brächte das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite. Hält die Menschheit hingegen an ihren Essgewohnheiten fest, wird es laut Clark schon in elf Jahren durchbrochen.

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Ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel wäre zum Beispiel, frisch zu kochen, anstatt industriell vorgefertigte Lebensmittel aus der Dose oder dem Karton aufzuwärmen. Das hat eine andere internationale Forschergruppe herausgefunden. Um bis zu 35 Prozent könnte der Einfluss auf den globalen Temperaturanstieg durch die Umstellung demnach sinken. Drei Effekte bewirken das im Wesentlichen: Die Vermeidung industrieller Prozesse bei der Nahrungsmittelproduktion, weniger Kühlaufwand und weniger Verschwendung durch das Frischkochen. Die klimaschädlichste Art, eine Speise zuzubereiten, ist es den Forschern zufolge, tiefgekühlte Fertiggerichte mit ebenso tiefgekühlten Beilagen im elektrischen Ofen zu erwärmen.

Mehr: University of Oxford Nature sciencedirect

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