Die vergangenen sieben Jahre waren so heiß wie noch nie

Das laufende Jahr wird voraussichtlich zu den drei heißesten Jahren seit Beginn der Messungen gehören. Die Durchschnittstemperaturen von Januar bis Ende September lagen 1,09 Grad über denen der Jahre 1850 bis 1990.

Feld unter Trockenstress Das dicke Ende kommt noch (Rudolpho Duba /Pixelio.de)

Noch nie war der Anteil der Treibhausgase in der Luft so hoch wie im vergangenen Jahr. Die Konzentration von CO2 betrug im Jahr 2020 413 Teilchen pro Million (ppm). Das entspricht einer Zunahme von 149 Prozent. Die Wetterorganisation der UN (WMO) registrierte, so der Bericht “State of the Global Climate 2021”, auch einen beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels sowie eine weitere Erwärmung und Versäuerung der Ozeane.

Zwischen 1993 und 2020 ist der Meeresspiegel um 96 Millimeter angestiegen. Im Jahr 2018 beobachteten die Klimafachleute den stärksten je gemessenen Anstieg seit 1901. Während der vergangenen zehn Jahre hatte sich die Erhöhung noch beschleunigt. Der Anstieg wird weiter anhalten, selbst wenn die Menschheit schon morgen aufhören würde, CO2 auszustoßen. Ein wesentlicher Grund ist das Abschmelzen der polaren Eisschilde. In Grönland, so betonte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas bei der Vorstellung des Reports, habe es zum ersten Mal auf den Gipfeln des Eisschildes geregnet statt geschneit.

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(Quellen: MET Office; Links zu den Einzelmessungen: HadCRUT5, NOAAGlobalTEMP, GISTEMP, ERA5, JRA-55, Berkeley Earth)

Das Abschmelzen der Eisschicht in Grönland ist eine wesentlich Ursache für den Anstieg des Meeresspiegels. Weitere Ursachen sind das Schmelzen des antarktischen Eisschildes, die wärmebedingte Ausdehnung des Meerwassers und der Rückgang der Gebirgsgletscher.

Bedrohliche Werte trotz la Niña

Der noch provisorische Bericht wurde zum Auftakt der UN-Klimakonferenz COP26 auf einer Pressekonferenz in Glasgow vorgestellt. Das Papier weist darauf hin, dass ohne den Kühleffekt des pazifischen Wetterereignisses La Niña das laufende Jahr noch wärmer ausfallen würde. UN-Generalsekretär António Guterres hob hervor, dass sich der Report auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse stütze, um zu zeigen, wie sich unser Planet vor unseren Augen verändere. Die Wissenschaftler lieferten klare Fakten. Jetzt müssten die Politiker ebenso klar in ihrem Handeln sein. “Die Tür ist offen. Die Lösungen sind da. COP26 muss ein Wendepunkt sein. Wir müssen jetzt – mit Ehrgeiz und Solidarität – handeln, um unsere Zukunft zu sichern und die Menschheit zu retten”, sagte Guterres in einer eingespielten Video-Botschaft.

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