Nachdem der US-Hersteller Tesla mit einer Gigafactory in Grünheide bei Berlin Europa für seine Elektroautos aufgerollt hat, will dies der Weltmarktführer BYD aus China von Ungarn aus tun – und damit zugleich der EU-Kommission eine lange Nase machen.
Neue Version des Seal von BYD: Weltmarktführer BYD aus China will Europa für seine Elektro-Autos von Szeged in Ungarn aus aufrollen (Foto: BYD)
224 Verhandlungsrunden zwischen der staatlichen ungarischen Investitionsförderungsagentur und BYD brauchte es offenbar. Dann fiel die Entscheidung: Der Weltmarktführer BYD aus China wird eine Fabrik bei Szeged in Ungarn bauen, um von dort aus den europäischen Markt für seine Elektroautos aufzurollen. Damit verfolgt der Gigant aus dem Fernen Osten die gleiche Strategie wie der US-Rivale Tesla, der eine Gigafactory in Grünheide bei Berlin hochzog, um von deutschem Boden aus den trägen europäischen europäischen Autobauern das Geschäft mit den Stromern abspenstig zu machen. Das Werk in Ungarn werde “Tausende neuer Arbeitsplätze und die neueste Technologie in der Industrie der Zukunft” bieten, so der ungarische Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó.
Idealer Standort für BYD zur Expansion mit Elektroautos in Europa
Die südungarische Stadt bietet gute Voraussetzung für BYD, um in der EU zu expandieren. Das Land der Puszta hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zum wichtigen Standort der Autoindustrie entwickelt, unter anderem mit Werken von Audi und Mercedes. Mit Blick auf Elektroautos verfügt Ungarn zudem über große Batteriefabriken von Samsung aus Korea und CATL aus China. Das nun beschlossene Werk von BYD wird die größte ausländische Einzelinvestition in der Geschichte Ungarns.
Lange Nase für EU-Kommissionschefin von der Leyen
Mit der Fabrik in Ungarn macht BYD zugleich EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen eine lange Nase. Denn die hatte eine Untersuchung gegen den chinesischen Konzern angestoßen wegen angeblicher möglicher Wettbewerbszerrungen durch staatliche Subvention der Volksrepublik und von möglichen Importzöllen schwadroniert. Nun wird BYD mit dem Werk in Ungarn nicht nur ein Elektroautoproduzent in der EU mit freiem Zugang zum gesamten Binnenmarkt der Gemeinschaft. Der Weltmarktführer kann zugleich mit Subventionen der EU zur Förderung der Elektromobilität rechnen.
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