Endlich tut sich was beim Recycling ausgedienter Autobatterien in Deutschland. Das kanadische Unternehmen Li-Cycle nimmt seine erste Großanlage in Europa in Betrieb – in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg.
Kritiker der Elektro-Autos verwiesen bisher gern auf die fehlenden Möglichkeiten, die ausgedienten Batterien der Stromer zu recyceln. Dafür gibt es bald keinen Grund mehr. Der kanadische Lithium-Spezialist Li-Cycle hat jetzt in Magdeburg eine Recycling-Fabrik für alte Akkus von Elektro-Autos eröffnet, die den Beginn einer großen Investitionsoffensive markiert. Die Anlage ist nicht nur die größte ihrer Art in Deutschland und Europa, sondern soll bald ausgebaut werden. Hinzu kommt, dass die Kanadier weitere Batterie-Recycling-Fabriken in Europa eröffnen wollen. Und schließlich will, im Zuge der wachsenden Zahl der Elektroautos, auch der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF eine Recyling-Anlage für Autobatterien eröffnen, ebenfalls in Ostdeutschland, in Schwarzheide in Brandenburg.
Li-Cycle plant Verdreifachung der Kapazität
Damit versuchen Deutschland und Europa endlich, zu den Chinesen aufzuholen, die weltweit beim Recycling verbrauchter Elektroautobatterien führen. Die Anlage von Li-Cycle in Magdeburg soll zunächst 10 000 Tonnen Lithium-Batterien pro Jahr recyceln und die Kapazität allmälich auf 30 000 Tonnen steigern. Das sind rund 60 Prozent dessen, was die Anlagen des Unternehmens in Nordamerika schaffen.
EU macht Druck beim Recycling
Das börsennotierte Unternehmen mit Sitz in Kanadas Hauptstadt Toronto wurde 2016 gegründet. In der Anlage in Magdeburg werden die alten Akkus zu einer schwarzen Masse geschreddert, aus der die darin enthaltenen Metalle Lithium, Nickel und Kobalt extrahiert werden. Li-Cycle verspricht sich davon ein einträgliches Geschäft, nachdem das EU-Parlament eine Richtlinie verabschiedete, die für künftige Elektroautobatterien die Verwendnung einer Mindestmenge an recycelten Metallen wie Lithium, Nickel und Kobalt verlangt.
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