Neue Studie: Rauchen ist deutlich schädlicher als Dampfen mit E-Zigaretten

Ein britischer Report macht Schluss mit dem Märchen, dass der Genuss von E-Zigaretten genau so gefährlich sei wie Rauchen. Weite Teile der Bevölkerung glauben aber nach wie vor, Dampfen sei ebenso ungesund wie Rauchen – oder noch ungesunder.

Streetart-Kunstwerk Frau mit E-Zigaretten
Streetart-Kunstwerk Frau mit E-Zigaretten (Enrique Meseguer/Pixabay)

Konsens der Untersuchungen: Das sogenannte Vaping, hierzulande Dampfen genannt, ist deutlich harmloser als Rauchen. Die Chef-Autorin des Reports, Ann McNeill, betont in dem Bericht, dass klassisches Rauchen “eindeutig tödlich” sei. “Dampfen (hingegen) birgt nur einem kleinen Bruchteil der Risiken des Rauchens“, kommentiert die Spezialistin für Tabaksucht am Londoner King’s College. Der Genuss von E-Zigaretten sei allerdings nicht völlig risikofrei, vor allem nicht für Personen, die zuvor Nichtraucher waren. Der Report entstand im Auftrage des Office for Health Improvement and Disparities. Die britische Behörde ließ 400 Studien aus vielen Ländern der Erde auswerten. Der Bericht gilt als umfangreichste Studie über E-Zigaretten, die bislang erstellt wurde.

Ko-Autorin Debbie Robson forderte die Regierung sogar auf, Rauchern beim Umstieg auf E-Zigaretten behilflich zu sein, um das Ziel eines raucherfreien Englands bis 2030 zu erreichen. Noch deutlicher wurde Lion Shahab, Professor für Gesundheitspsychologie. “Wir sollten sicherstellen, dass erwachsene Raucher die richtige Unterstützung bekommen”, sagte der Direktor der Forschungsgruppe Tabak und Alkohol am University College London der Tageszeitung The Guardian. Dazu gehörten auch Informationen über die geringeren Gesundheitsrisiken des Vapings sowie dessen Einsatz bei der Entwöhnung vom Rauchen. Shahab: “E-Zigaretten könnten eine wichtige Rolle dabei spielen, das Rauchen im Vereinigten Königreich in die Geschichtsbücher zu verfrachten.”

Zwischenschritt zur Entwöhnung

Tatsächlich sei die E-Zigarette, so der Suchtforscher Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences, beim Tabakstopp etwa doppelt so erfolgreich wie andere Nikotinersatzprodukte wie zum Beispiel Nikotinpflaster. Auch als Einstiegstor in den Tabakkonsum spiele sie keine nennenswerte Rolle.

Nicht nur deshalb verdient die E-Zigarette ein besseres Image, als sie zurzeit hat. Zwei Drittel der erwachsenen Raucher in England glauben, dass Vaping genau so oder noch gefährlicher sei als Rauchen. In Deutschland liegen die Zahlen mit 61 Prozent ähnlich hoch.

Rauchen zwanzigmal schädlicher

Dabei stellten Ann McNeill und ihr Forscherkollege Peter Hajek bereits vor sieben Jahren fest, das das Dampfen von E-Zigaretten etwa 95 Prozent weniger schädlich sei als klassisches Rauchen. Tatsächlich enthält der Dampf von E-Zigaretten weder das krebserregende Formaldehyd, noch die Verbrennungsgase, die zwangsläufig beim Rauchen entstehen. Einer Studie der Pennsylvania University zufolge enthält Zigarettenrauch bis zu tausendmal mehr freie Radikale als der Dampf von E-Zigaretten.

Mehr: The Guardian

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