Private Energiewende: Sonnenstrom für das eigene Auto

Wer sich einen Stromer zulegt, tut zwar etwas für die Verkehrswende. Gleichzeitig treibt er den Bedarf an elektrischer Energie nach oben. Würden alle PKW mit Strom fahren, müssten kleine und große Versorger etwa ein Sechstel mehr E-Energie erzeugen. Ein Projekt aus Freiburg zeigt Auswege aus der drohenden Verknappung.

Photovoltaik-Dach Strom für das eigene Auto (TR/Pixelio.de)

Die Rechnung ist einfach: Ein E-Auto mit einer Fahrleistung von 14 000 Kilometern braucht im Jahr etwa 3 000 Kilowattstunden Strom – ebenso viel wie ein Zwei-Personen- Haushalt. Sollte die Bundesregierung ihr Ziel erreichen, bis 2030 zwischen sieben und zehn Millionen Stromer auf die Straße zu bringen, käme so ein zusätzlicher jährlicher Bedarf von 30 Terawattstunden zusammen. Das ist mehr als doppelt so viel wie Berlin pro Jahr verbraucht. Würden alle PKW elektrisch betrieben, betrüge nach Berechnungen des E-Mobilitätsportals Edison der zusätzliche Bedarf sogar rund 100 Terawattstunden, etwa ein Sechstel der deutschen Netto-Stromerzeugung.

Nun hat das Freiburger Öko-Institut zusammen mit dem Energieberater Büro Ö-quadrat, ebenso in Freiburg ansässig, ein Beratungsprojekt für E-Fahrer gestartet, um diese Negativeffekte zu mindern. Das E-Mob EE genannte Vorhaben wird vom Bundesministerium für Umwelt gefördert und soll E-Autobesitzern zeigen, wie sie mit Solarstrom den zusätzlichen Bedarf selbst decken können. Interessenten ohne eigenes Dach oder andere Möglichkeiten privater Stromerzeugung erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, sich finanziell am Neubau von Solaranlagen zu beteiligen. Ebenso erhalten die Teilnehmer Beratung zum Stromsparen im Alltag.

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E-Auto Strom aus eigener Quelle (E-Mob-EE)

Sebastian Albert-Seifried vom Büro Ö-quadrat rechnet vor: “Würde nur jeder zweite Käufer oder jede zweite Käuferin eines Elektroautos sich gleichzeitig eine mittelgroße Photovoltaik-Anlage mit sechs Kilowatt aufs Dach setzen, so könnte der zusätzliche Strombedarf aller E-Fahrzeuge komplett abgedeckt werden.“

Einsparungen bis zur Hälfte

Tatsächlich lohnt sich eine Dach-Voltaik-Anlage seit dem Auslaufen der hohen Eisspeisevergütung vor allem für Besitzer von Stromern. Kombinieren sie Ladebox, Dachanlage und im Idealfall noch einen stationären Stromspeicher, können Selbsterzeuger einen großen Anteil ihres Stroms selbst verbrauchen. Je nach Konfiguration und Verbrauch sparen sie bis zur Hälfte ihrer Stromkosten ein.

Mehr: Öko-Institut

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