Ein Balkonkraftwerk mitsamt Batterie-Speicher verschafft neue Möglichkeiten, den hohen Stromtarifen zu entwischen. Preise und Angebote.
Die Vorteile häufen sich: Ein Balkonkraftwerk – es kann übrigens auch im Garten oder auf dem Garagendach stehen und lässt sich in der Regel selbst montieren – ist seit diesem Jahr von der Mehrwertsteuer befreit. Immer mehr Städte und Bundesländer fördern die Anschaffung mit Zuschüssen. Und es muss laut gerade vom Bundeskabinett verabschiedeten “Solarpaket” nurmehr bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden, jedoch nicht mehr zusätzlich beim örtlichen Netzbetreiber.
Balkonkraftwerk mit Speicher für mehr Autonomie
Und jetzt wächst auch die Zahl der Hersteller, die die häufig aus einem einzigen Modul bestehenden solaren Mini-Stromanlagen in Kombination mit einem Batterie-Speicher anbieten. Mit seiner Hilfe lassen sich die selbst erzeugten Watt und Volt zu 100 Prozent nutzen. Und sogar kurzfristige Stromausfälle überbrücken.
Phalanx der Anbieter wächst
Aktuell reiht sich das Unternehmen Ecoflow in die Phalanx der Anbieter ein. Seine Gründer, erfahrene Batterie-Ingenieure, versprechen eine um ein Drittel reduzierte Jahresstromrechnung. Und sie starten gleich einmal mit einer kräftigen Rabattaktion von bis zu 2000 Euro für ein umfängliches Komplettpaket inklusive Wechselrichter und App in den Verkauf. Ihre Powerstation ist tragbar, kann also im Wohnmobil, auf dem Campingplatz oder in der Ferienhütte nützlich sein.
Ein Balkonkraftwerk senkt die Stromrechnung
Verheißungen bezüglich der Kostenersparnis sind rasch ausgesprochen. Doch was ist realistisch? Die Experten des Verbraucherportals Finanztip taxieren, dass die Stromrechnung bei einer reinen Modullösung ohne Speicher um 50 bis 200 Euro im Jahr sinkt.
Zu einem ähnlichen Resultat kommt das Fachjournal “energiemagazin”. Seinen Berechnungen zufolge amortisiert sich ein 1000 Euro teures Solarmodul mit 600 Watt Leistung innerhalb von fünf Jahren. Über die übliche Garantiezeit von 25 bis 30 Jahren summiere sich Ersparnis auf bis zu 5000 Euro, so die Experten.
Das Klima dankt
Wer sein Balkonkraftwerk um einen Speicher erweitert, muss hingegen mit längeren Amortisationszeiten von acht bis zehn Jahren kalkulieren. Das liegt an der teuren Batterie. Um sie gut zu befüllen, empfiehlt das Fachjournal den Kauf von zwei Solarpanelen. Summa summarum treibt das die Anschaffungskosten auf mehr als 2000 Euro.
Dafür steigt der Grad der Autonomie deutlich. Und das Klima dankt es sowieso. Nach acht Jahren hat der Betreiber mit seinem Balkonkraftwerk bereits annährend drei Tonnen CO2 vermieden. Wenn das kein Anreiz ist.
Hessen fahren am meisten auf Balkonkraftwerke ab
Schließlich eröffnet ein Balkonkraftwerk auch Mietern die Chance, vom Solarstrom-Boom zu profitieren. Allerdings sollten sie auf keinen Fall vergessen, vor der Installation die Zustimmung des Wohnungseigentümers einzuholen. Sonst droht die Zwangs-Deinstallation.
Aktuell meldet die Bundesnetzagentur rund 47 000 registrierte Solarstromanlagen für den heimischen Balkon. Allerdings greifen die Deutschen in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich zu (siehe Grafik oben). Am meisten haben sich bisher die Hessen eingedeckt, gefolgt von Baden-Württemberg. Das wenigste Interesse an der eigenen Stromgewinnung zeigen hingegen Bremer, Hamburger und Schlusslicht Brandenburg.
Mehr: finanztip energiemagazin
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