Der Heizungsbauer Stiebel Eltron im westfälischen Holzminden lässt künftig Mitarbeiter des Autozulieferers Continental, die bisher Bremsen herstellten, Komponenten für Wärmepumpen bauen.
Stiebel Eltron macht es anders als Konkurrent Viessmann, der sich unlängst an einen US-Konzern verkaufte. Das Familientunternehmen aus Holzminden setzt stattdessen auf die eigene Kraft, um im Zukunftsmarkt Wärmepumpen erfolgeich zu sein. Und die Westfalen gehen sogar noch weiter. Sie übernehmen schrittweise 300 Mitarbeiter von Continental, die der Autozuliefer-Riese nicht mehr benötigt. Die sollen künftig im Continental-Werk in Gifhorn nordöstlich von Hannover statt Autobremsen Komponenten für Wärmepumpen und Warmwasserspeicher herstellen. “Die Facharbeiter sind für uns ein Geschenk”, so Stiebel-Eltron-Chef Kai Stiefelbahn. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht in dem Schritt ein “gutes Beispiel für die ganze Bundesrepublik”, wie sich der Strukturwandel bewältigen lasse. „Es muss darum gehen, dass die Beschäftigten von heute auch die Chance haben, die Arbeiten von morgen zu erledigen.”
Übernahme für die Produktion von Wärmepumpen bis 2028
Das Holzminder Familienunternehmen baut mit Blick auf die Wärmewende hin zu grünen Energiequllen die Wärmepumpenfertigung in Deutschland massiv aus. Dazu öffnete in Gifhorn ein neues Schulungszentrum die Pforten, in denen Continental-Mitarbeiter auf ihren neuen Job vorbereitet werden sollen. Anfang kommenden Jahres soll die erste Produktionshalle von Continental für die Wärmepumpenproduktion umgebaut werden. Bis 2028 sollen dann 300 der aktuell 950 Continental-Mitarbeiter übernommen werden.
IG Metall will alles für erfolgreichen Wechsel zu Stiebel Eltron tun
Die IG Metall gibt sich zuversichtlich, dass den Beschäftigten der Wechsel von der Brems- in die Wärmepumpenproduktion gelingt. “Wir sind sehr optimistisch, weil die Bedingungen stimmen. Wir werden alles tun, die Menschen zu motivieren, den Weg zu Stiebel Eltron zu gehen”, so Gewerkschaftsvize Christiane Benner mit Blick auf die Schließung der Bremsfertigung durch Continental in Gifhorn. “Die Arbeitnehmerseite hat sich im Aufsichtsrat klar dafür eingesetzt, alles möglich zu machen, dass die Beschäftigten weiterhin eine Zukunftsperspektive haben.”
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