Anders als Viessmann: Ratiotherm setzt bei Wärmepumpen auf eigene Kraft und baut Produktion in Deutschland aus

Nicht nur Stiebel Eltron im westfälischen Holzminden, auch Ratiotherm in Bayern fährt die Produktion von Wärmepumpen und grüner Heiztechnik in Deutschland hoch – anders als Wettbewerber Viessmann, der den Großteil des Geschäfts an Amerikaner verkauft.

Produktion bei Ratiotherm: Kapazitätserweiterung in Deutschland bringt historischen Wachstumssprung (Foto: Ratiotherm)

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Es geht ein Riss durch die deutschen Heizungsspezialisten: Hier der hessische Riese Viessmann, dessen Eigentümer die Wärmepumpenherstellung und damit den größten Anteil des Geschäfts an einen US-Konzern verkaufen. Dort die Familienunternehmen, deren Anteilseigner auf die eigene Kraft bauen und sich den Erfolg im boomenden Geschäft mit Wärmepumpen ohne fremde Gesellschafter zutrauen. Zu ihnen zählen nicht nur Vaillant aus Remscheid bei Düsseldorf und Stiebel Eltron aus dem westfälischen Holzminden. Ein Dritter im Bunde ist nun auch der Mittelständler Ratiotherm aus Dollnstein im oberbayrischen Altmühltal, der seit 2005 Wärmepumpen produziert. Das Unternehmen hat in diesem Frühjahr die Produktionsfläche am Firmensitz um rund 30 Prozent oder mehr als 1 500 Quadratmeter erweitert und die Belegschaft in der Produktion um ein Drittel aufgestockt. Dadurch erhöhte sich die Produktionskapazität um den Faktor 4.

Meilenstein in der Firmengeschichte

Gelungen ist der Kraftakt, indem sich Ratiotherm zur Finanzierung nach eigenen Angaben mit deutschen Partnerunternehmen zusammentat – anders als Wettbewerber Viessmann, der sich an den umstrittenen US-Konzern Carrier Global verkaufte. Für Ratiotherm-Geschäftsführer Julian Kruck bedeutet der Ausbau der Produktion in Deutschland einen Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens: “Mit der Kapazitätserweiterung ist uns ein bisher unerreichter Wachstumssprung gelungen.”

Ratiotherm sieht sich als Innovationstreiber

Ratiotherm Kruck sieht im dem sich abzeichnenden Boom bei Wärmepumpen offenkundig weniger das Risiko, gegen preiswerte Giganten aus Fernost nicht mithalten zu können, denn die Chance, vorne mitmischen zu können. “Wir sind stolz, mit der gesteigerten Produktion von Wärmepumpen und Schichtspeichern einen aktiven Beitrag zur Wärmewende leisten zu können”, so der Firmenchef, “und unsere Rolle als Innovationstreiber zu unterstreichen.”

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