Deutsche Bank, JPMorgan, Citigroup und Co. – Institute tragen mit Billionen-Krediten für fossile Projekte zum Klimawandel bei

Obwohl sie sich auf dem Papier dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben haben, tragen internationale Großbanken mit Billionen-Krediten für fossile Projekte zur Erderwärmung bei.

Filiale der Deutschen Bank: Dicke Gewinne mit gigantischen Anleihen für fossile Projekte (Foto: Sabine Felidae / pixabay)

Über eine Billion Euro holten sich Kohle-, Öl- und Gasunternehmen seit dem Klimaabkommen von Paris 2015 von Anlegern in Form verbriefter Kredite, sogenannter Anleihen, um damit die Förderung fossiler Energie zu finanzieren. Recherchen führender europäischer Medienhäuser ergaben, dass ausgerechnet Großbanken das dafür nötige Geld besorgten, die sich der Net-Zero Banking Alliance anschlossen. Die Vereinigung ist neben den UN Principles for Responsible Banking eine der weltweit größten Initiativen mit dem Ziel, die Weltwirtschaft bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Mehr Greenwashing geht eigentlich nicht. Zu den Übeltätern im Verborgenen zählt die Crème der internationalen Hochfinanz – von der Deutschen Bank, über die US-Institute JPMorgan und Citigroup bis zu der niederländischen Bank ING Diba und der österreichischen Raiffeisen Bank International.

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Dreistellige Milliardenbeträge durch Deutsche Bank und Co.

Die ungeheure Zahl basiert auf Angaben in der Finanzdatenbank des US-Wirtschaftsinformationsdienstes Bloomberg. In Einzelnen verhalf zum Beispiel die österrreichische Raiffeisen Bank seit 2015 internationalen Mineralölkonzernen zu Krediten in Höhe von 6,2 Milliarden Euro. Das Geld der Investoren ging an den ungarischen Energiekonzern Mol sowie an die teilstaatliche OMV. In ganz anderen Größenordungen unterliefen US-Institute den Kampf gegen den Klimawandel. JPMorgan versorgte Unternehmen, die sich auf die Förderung fossiler Energieträger konzentrieren, mit Anleihen im Wert von knapp 640 Milliarden Euro, Konkurrent Citi mit über 600 Milliarden Euro. Auch die Deutsche Bank reihte sich bei den Klimaheuchlern ein und war mit derartigen Anleihen im Wert von über 430 Milliarden Euro dabei.

Banken treiben Zerstörung des Klimas voran

Dass diese Geschäftspolitik den Zielen der Net-Zero Banking Alliance widerspricht, scheint die Mitglieder mit Blick auf den gigantischen Kreditbedarf der fossilen Industrieen nicht zu kratzen. Seit dem Start der Allianz, der die meisten großen Banken angehören, haben die Klimaschädlinge 603 Anleihen im Wert von fast 250 Milliarden Euro begeben. Bei der Platzierung verdienen die Banken rund 0,25 Prozent – dicke Gewinne angesichts der gewaltigen Summen. „Durch ihre Rolle in diesem Geschäft“, so Mark Chesney, Finanzprofessor an der Universität Zürich, „treiben sie die Zerstörung des Klimas voran – und verdienen noch gut dabei.“

Mehr: Der Standard

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