BYD liefert Tausend-Kilometer-Plattform auch an Konkurrenten

Der chinesische Hersteller hat auf der Automesse in Schanghai seine neue Plattform mit einer sogenannten Blade-Batterie vorgestellt. Der 800-Volt-Stromspeicher bietet eine Reichweite bis zu 1 000 Kilometer. Blade-Akkus gelten als unverwüstlich. Die neue Batterie lädt in nur fünf Minuten Strom für 150 Kilometer Reichweite.

Blade-Batterie Verbaut in der e-platform 3.0 auch für Wettbewerber verwendbar (Foto: BYD)

BYD stellte die Plattform unter dem Namen e-platform 3.0 vor. Der neue Grundaufbau mit integrierter Batterie soll eine Beschleunigung von null auf hundert Stundenkilometer in nur 2,9 Sekunden ermöglichen. Mit kleineren, leichteren und effizienteren Komponenten soll das Antriebsmodul angeblich einen Wirkungsgrad von 89 Prozent ermöglichen. Die meisten Modelle bieten nur einen Wirkungsgrad bis 70 Prozent. Besonderheit ist die Wärmepumpe, die eine stabile Reichweite auch an kalten Tagen garantieren soll. Darüber hinaus bildet die Batterie, so die BYD-Informanten, durch ihre Bauweise selbst ein stabilisierendes Element im Fahrzeugaufbau. Die Angabe von 1 000 Kilometer Reichweite beziehen sich allerdings auf den großzügigeren NEFZ-Standard.  

Der lange Radstand und die kurzen Überhänge der e-platform 3.0 ermöglichen nicht nur große Batterien, sondern auch Platz im Innenraum des Fahrzeugs. Wann die ersten E-Vehikel mit der Plattform auf den Markt kommen, war in Schanghai nicht zu erfahren. Doch soll das E-Chassis bald nach Verbau in BYD-Fahrzeugen auch anderen Herstellern angeboten werden.

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Stabilisierendes Element

Blade-Batterien auf Lithium-Eisenphosphat-Basis galten ursprünglich als Arme-Leute-Akku, weil sie zu voluminös waren und zu wenig Energiedichte hatten. Doch gelang es BYD, die Zellen so geschickt und kompakt zu bündeln, dass der ursprüngliche Nachteil nicht mehr zum Tragen kam. Der Vorteil der Blade-Stromspeicher ist ihre Robustheit. Bei der Nagelprobe steigt die Temperatur nur um rund 50 Grad an. Dagegen steigt sie bei den gängigen Antriebsbatterien zehnmal so stark an.

Auch gegen kalte und heiß Außentemperaturen sind die Blade-Zellen vergleichsweise unempfindlich. Deshalb konnten die BYD-Entwickler die Batterien auch so dicht zueinander verbauen. Inzwischen verwendet Tesla im Model 3 die Blade-Akkus. Auch Volkswagen hat angekündigt, in den künftigen E-Kleinwagen unterhalb der ID.3-Klasse die Robust-Akkus einzubauen. BYD benutzt die Blade-Batterien sogar für seinen Premium-Schlitten Han.

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1 Kommentar

  1. Tesla verwendet lfp-Rundzellen von CATL und KEINE BYD-blade. Wie BYD-blade effizient beheitzt werden ist unbekannt, aber absolut zwingend erforderlich.

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