Elektroauto Astra – der Opel für Kunden mit dicken Taschen

Opel, jahrzehntelang bekannt als Autohersteller für den Durchschnittsdeutschen, parkt um: Der Astra als Elektroauto ist nur noch was für Betuchte.

Opel Astra als Elektroauto: Auch Deutschlands einstiger Null-acht-fünfzehn-Hersteller fährt ins Hochpreissegment (Foto: Opel)

Jeder Popel fährt ‘nen Opel, spottete einst die ostdeutsche Schlagerband “Die Prinzen”. Damit ist spätestens mit dem Astra in seiner neuen Version als Elektroauto Schluss. Mindestens 45 000 Euro sollen Kunden für das bisherige Allerweltsauto in seiner Batterievariante hinlegen. Als wollte der Rüsselsheimer Hersteller, der seit 2017 zum französisch-italienischen Stellantis-Konzern gehört, damit dem notorischen E-Autohasser Fritz Indra eine Vorlage geben. Der früherer Motor-Professor ist ein unverbesserlicher Apologet des Verbrennungsmotors, leugnet seit 2011, dass Elektroautos eine Zukunft haben, und breitet sich gern in rechten Medien aus. Für den 83-jährigen Österreicher und seine Anhänger sind E-Autos nur Spielzeuge für Reiche.

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Happige Leasingraten

Beim Astra electric liegen die Elektroauto-Hasser damit tatsächlich gar nicht so falsch. Statt ein bezahlbares E-Modell für die angestammten Otto- beziehungweise Ottilia-Normal-Opel-Kunden auf den Markt zu bringen, verlegt sich nun auch der einstige Massenhersteller auf die Käuferschaft mit den dicken Taschen. Nicht nur der Preis von 45 000 Euro aufwärts ist auf die Gutbetuchten zugeschitten. Auch die Leasing-Angebote haben es auf eher gut gefüllte Bankkonten abgesehen. Rund 400 Euro im Monat verlangt Opel für den elektrischen Astra. Das heißt, die Kunden müssen fast 5 000 Euro pro Jahr für ein Elektroauto berappen, mehr als das Doppelte der Leasingraten für einen vergleichbaren Verbrenner. Damit befindet sich Opel in schlechter Gesellschaft. Auch andere deutsche Hersteller kassieren überzogene Leasingraten für ihre strombetriebenen Karossen.

Beschränkte Fahrleistung

Hinzukommt eine einmalige Zahlung von 4 500 Euro für einen geleasten Opel Astra electric – und eine Beschränkung der jährlichen Fahrleistung auf 5 000 Kilometer. Jeder Kilometer zusätzlich kostet mehr. Die 5 000 Kilometer sind nicht einmal die Hälfte der 13 700 Kilometer, die ein Autobesitzer in Deutschland im Jahr 2020 durch die Gegend kurvte. Damit ist der elektrische Astra das ideale teure Hobby für Autofahrer in den Metropolen, die Kurz- und Spritztouren gern im ökologisch vorzeigbaren Zweit- oder Drittwagen unternehmen.

Mehr: Golem

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