Prognose: Spanien überholt Deutschland beim Anteil erneuerbarer Energien bis 2030

Das norwegische Marktforschungsunternehmen Rystad Energy geht davon aus, dass Spanien beim Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 alle anderen Ländern Europas hinter sich lässt – auch Deutschland.

Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung: Spanien auf dem Weg zum Vorzeige-Ökoproduzent

Kein Land sorgte in den vergangenen Jahren in Europa so sehr für Aufmerksamkeit für seine Energiewende wie Deutschland. Vor diesem Hintergrund wirkt es wie eine Ironie der Geschichte, wer bei der Stromerzeugung der eigentliche Vorzeige-Ökoproduzent des Kontinents ist: Spanien. Das Land ist dabei, in diesem Jahr mehr als 50 Prozent seines Stroms aus regenerativen Quellen zu erzeugen – und damit die erste unter den großen fünf Industrienationen Europas einschließlich Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien zu werden, die dies schafft. Auch bis 2030 dürften die Iberer Deutschland übertreffen. Zu dieser Prognose gelangt das norwegische Marktforschungsunternehmen Rystad Energy.

Früher Nutzer von Solar- und Windenergie

Die Skandinavier stimmen eine regelrechte Lobeshymne auf die spanische Energiepolitik in den vergangenen Jahren an. Spanien habe “substanzielle Investitionen in die Solar- und Windenergie in den vergangenen zehn Jahren” getätigt. “Insbesondere war das Land ein früher Nutzer der Windenergie an Land, einer Technologie, die jetzt mehr als 20 Prozent der spanischen Kraftwerke ausmacht”, so Rystad Energy. “Signifikante Photovoltaik-Investitionen in den zurückliegenden führten ebenfalls zu größeren Kapazitäten. Wasserkraft, gewohnt die größte Quelle für erneuerbare Energie, ist heute für rund zehn Prozent der gesamten Stromerzeugung verantwortlich.”

Wichtiger globaler Player

Hart gehen die norwegische Experten mit Frankreich und seiner extremen Atomlastigkeit ins Gericht. Die durchschnittlichen Strompreise in Frankreich seien in diesem Jahr bisher um 34 Prozent höher als in Spanien. Einer der Gründe dafür sei, dass Spanien von einem der hochpreisigsten Spotmärkten für Strom nun zu einem Land mit den niederigsten Spotmarkt-Preisen geworden sei. Die Folge sei, dass Spanien sich vom Nett-Strom-Importeur zu einem Netto-Strom-Exporteur wandle. “Dies bedeutet nicht nur eine wachsende Bedeutung in der europäischen Energielandschaft”, so Rystad Energy, “sondern unterstreicht auch die Reise hin zu einem wichtigen Spieler im globalen Energiemarkt.”

Mehr: Cleantechnica

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